Kaikoura, Tag zwei

Nach dem morgendlichen Luxusfruehstueck habe ich mich zur Robbenkolonie aufgemacht. Hier kann man entweder oben auf den Klippen entlangwandern oder bei Ebbe auch unten am Strand. Ich habe natuerlich nicht vorher in der Information gefragt, wann Ebbe und Flut ist. Als ich am Parkplatz ankomme, schwappen die Wellen fast auf die Strasse, es muss also Flut sein.

Seal (relaxing)Eine Robbe liegt faul auf dem Weg zum Strand und wird von allen ausgiebig abgelichtet. Die Empfehlung sich den Tieren maximal 10 Meter zu naehern nehmen einige nicht zu ernst.
KaikouraMit ein paar anderen Touristen erklimme ich den Weg nach oben und geniesse den wunderbaren Ausblick. Hier ist die Landschaft wieder ziemlich beeindruckend, ich kann mich nicht entscheiden, ob ich sie bestaunen oder fotografieren moechte. Unten im Wasser tummeln sich Robben, oben scheint mir die Sonne auf den Pelz.

KaikouraAuf der Haelfte des Wanderwegs fueht ein Weg nach unten an den Strand. Ich habe schon viel Zeit mit staunen und fotografieren zugebracht und versuche mein Glueck am Strand. Glueck deswegen, weil ich nicht weiss, ob man am Strans ueberhaupt zum Parkplatz zuerueck kommt. Man ist den Tieren hier sehr nahe, unterwegs muss ich vorsichtig um eine faulenzende Robbe herumnavigieren. Man muss aufpassen, die Voegel nisten sehr nahe am Wasser. Wenn sie ihr Nest gegen einen Menschen verteidigen muessen, sind die Eier schutzlos anderen Feinden ausgeliefert. Ich halte also gebuehrenden Abstand und versuche so vorischtig wie moeglich zu sein.

KaikouraZwischendurch komme ich an einer Moevenkolonie vorbei. Tausende Voegel brueten hier, der Laerm ist beeindruckend. Als noch zwei Naturschuetzer auftauchen und die Kolonie naeher inspizieren, verdoppelt sich nochmal die Lautstaerke.

KaikouraIch gelange langsam wieder zum Parkplatz, die Gegend ringsum ist nun dank Ebbe zugaenglich, man kann ueber die freiliegenden Felsformationen wandern und die in der Gegend herumliegenden Tiere fotografieren.

Ich kann mich nicht so richtig entscheiden aus Kaikoura abzureisen, die Stadt hat ihren Charme, ist sehr entspannt und kennt keine Eile. Auf dem Weg zum Wanderweg habe ich einen Hinweis zur „Point Sheep Shearing Show“ gesehen, die auch im Anhalter empfohlen wird. Ich stelle mir darunter eine Art Cowboyshow mit Schafen vor und lasse mich ueberraschen.
The Point Sheep Shearing ShowWiedermal bin ich der einzige Gast. Der Schaefer ist sehr nett, erklaert so einiges, von dem ich wenig verstehe, weil mir die ganzen Vetaerinaervokablen fehlen. Er hat ein schwarzes Schaf, die Tiere sind selten und unbeliebt, weil schwarzes Fell die Wollqualitaet senkt.
Schafzucht ist in Neuseeland ein absteigender Wirtschaftszweig, es gab zu Spitzenzeiten mal 80 Millionen Schafe, jetzt sind es nur noch 40 Millionen. Manche Landbesitzer sind zum Weinanbau uebergegangen, das bringt mehr Geld. Das mag auch ein Grund fuer die Schafschurshow sein, sie bringt auch mehr Geld ein als die Schafzucht selbst. Fuer Schafswolle bekommt man zwischen einem und drei Dollar, zwei mal im Jahr kann man die Schafe scheeren, das sind 18 Dollar pro Jahr und Schaf. Nicht gerade ein Vermoegen.

Auf nach Kaikoura

de-luxe breakfastHeute war Petras Abreisetag. Wir haben gestern zum Abschied noch genuesslich in einem prima Thai-Restaurant gespeist. Nach dem ultra-luxuriosen Fruehstueck im Hostel (siehe Bild…) ging heute es dann zum Flughafen, sie ist ins Flugzeug gestiegen und ich wieder ins Auto. Ich glaube, sie war ein wenig besorgt, weil wir zusammen schon ein paar lustige Situationen im Linksverkehr hatten. Da wir aber aufgrund von ungeschickten japanischen Touristen die $100 Selbstbeteiligung der Versicherung sowieso bezahlen muessen, mache ich mir um Beulen im Auto keine Sorgen mehr 🙂

Das Ziel des Tages heisst Kaikoura, ca. 180 km noerdlich von Christchurch. Hier ist das Mekka des Whale watching. Ich habe gelesen, dass man die Tiere auch aus der Luft beobachten kann. Meine pro/kontra Argumentationslinie war ungefaer so:
Contra: teuer, kein Geld zurueck, wenn man keinen Wal sieht, Angst- und Kotzfaktor (Kleinflugzeug), durch die Scheibe fotografieren, Schwanzflosse und Horzont werden nicht plan auf dem Foto sein.
Pro: Statt 3-4 Stunden schaukeliger Kahn nur 30 Minuten im Flugzeug um sein Leben bangen, verschiedene Locations koennen abgecheckt werden, man sieht mehr vom Wal, weil von oben.

Ich bin dann einfach in die Touri-Info spaziert, hab gesagt, was ich machen moechte und keine 20 Minuten spaeter hatte ich eine Schwimmweste um den Bauch und die Kopfhoerer des Copiloten auf dem Kopf. Ich war der einzige Fluggast… Das hat den Vorteil, dass man vorne sitzen und sich mit der Pilotin ueber das Headset unterhalten kann. Allerdings muss man aufpassen, wo man sich festhaelt, wenn man Angst bekommt („don’t touch the controls…„).
Die Sorge war aber voellig unbegruendet, das kleine Flugzeug ist butterweich gestartet, war nicht viel holperiger als ein grosses und man hat eine prima Aussicht. Nach 15 Minuten habe ich so gedacht, dass ich ja nicht unbedingt einen Wal sehen muss, fuer $145 in so einem lustigen Flugzeug geflogen zu sein hat ja auch etwas.

Die Chancen sind wohl recht hoch, allerdings taucht ein Wal ca. 45 Minuten um dann wieder fuer ca. 10 Minuten zum Atmen an die Oberflaeche zu kommen. Wir hatten Glueck, tatsaechlich haben wir einen Pottwal gefunden, der sich auch viel Zeit gelassen hat. Ganze 10 Minuten lang sind wir dann ueber dem Tier gekreist und haben es aus allen moeglichen Winkeln betrachten koennen, zum Schluss gab es noch das imposante Abtauchen incl. Flossenwedeln. Das war echt prima, ich hatte nicht wirklich mit einer Walsichtung gerechnet und dann gab es gleich so ein Prachtexemplar.

Im Hostel wurde mir noch schnorcheln in der Naehe der Robben angeboten, aber das war mir dann irgendwie zu fett fuer einen Tag. Nicht nur was die Kohle angeht, das Wasser duerfte auch verflixt kalt sein, hier ist Fruehling und die Luft ist vielleicht 20 Grad warm. Ich schaue mir die Robben lieber morgen vom Land aus an, es gibt einen prima Wanderweg rund um die Landspitze entlang der Robbenkolonie.

Christchurch, das Tor zur Antarktis

Antarctic CentrePenguin FeedingGestern war ich mit Petra im International Antarctic Centre, eine Ausstellung rund um die Antartkis. Mit Audioguide legt man $36 auf den Tisch, fuer den Preis habe ich mir natuerlich alle Audiobeitraege angehoert und versucht alle Infos abzugreifen. Mit der Strategie haben wir ca. 3 Stunden zugebracht (incl. Souvenieshop…).
Highlight in dem Center ist die Pinguinfarm, in der Zwergenpinguine aufgepaeppelt werden, die in freier Wildbahn keine Ueberlebenchance haetten. Das Problem ist, dass sie nach der Genesung auch nur ca. 2 Wochen ueberleben wuerden und so ist das Antarctic Centre gleichzeitig Asyl fuer gerettete Pinguine.
Der grossartig angekuendigte Schneesturm war dann eher ein laues Lueftchen und Schnee gab es auch keinen. Ansonsten gibt es noch diverse Exponate und Audiovisuelles zum Leben der Forscher in der Antarktis. Wie das mit dem Klo im Zelt bei Schneesturm funktioniert, wurde leider nicht genau erklaert („Wie geht man auf die Toilette? Moeglichst schnell…„). Interessant: die Antarktis ist verdamm trocken. Deswegen laeuft einem wohl staendig die Nase und es gibt extra rosa Lamm(?)fell auf den Handschuhen, das nur dazu da ist, sich den Rotz abzuwischen.
US Antarctic ProgramChristchurch ist das Tor zur Antarktis, von hier aus werden die Stationen versorgt und von hier starten alle Expeditionen. Wenn man mit dem Flugzeug landet, sieht man auch gleich das grosse Gebauede des U.S. Antarctic Program. Davor war auch tatsaechlich eine Hercules LC-130 geparkt, die fuer solche Ziele mit Skiern ausgestattet werden kann.

Icecream & rainNach so viel Informationen brauchten wir erstmal etwas Luft um die Nase. Das naechste Ziel war Akaroa. Man kann hier wunderbar ausspannen und Touren zu den kleinsten Delfinen der Welt buchen: Hector-Delfine. Das Wetter wurde langsam ungemuetlich und und beiden war auch nicht so richtig nach organisiertem Entertainment zu Mute, deswegen habe ich nur ein Eis konsumiert und mich von Petra nach hause fahren lassen.

Von Dunedin nach Christchurch

———[ Post von Petra ]———
Wir sind inzwischen in Christchurch angekommen und haben ein schoenes Hostel gefunden….2-bett Zimmer mit Kuehlschrank und TV auf dem Zimmer…das hatten wir bisher auch noch nicht!
Das letzte mal schrieb ich aus Dunedin und nach der Mail waren wir noch ein Biertrinken und haben das schottisch gepraegte Nachtleben beobachtet. da steppt der Baer!!!!! Um das Octagon war in allen Gaststaetten, Cafes und Bars laute Musik, alle Tueren und Fenster offen und man verstand auf der Strasse kaum sein eigenes Wort. Und es kamen auch etwas eigenartig gekleidete Leute daher. Ich weiss nicht, ob das alles Junggesellenabschiede waren. Wir haben uns beim Zuschauen amuesiert.

Gestern sind wir dann weiter an der Ostkueste bis Oamaru (mit Zwischenstops) gefahren und haben gestern abend Pinguine in freier Natur beobachten koennen. Es war lausig kalt aber superschoen!!!!! Die kommen nach Sonnenuntergang an Land zu ihren Partnern, verbringen die Nacht gemeinsam und am naechsten Morgen 30 min. vor Sonnenaufgang geht der andere Partner ins Wasser und auf Jagd. Der andere behuetet das Nest. ja, da teils man sich die Brutpflege ganz genau!
Es war putzig, wie die Pinguine sich erst im Wasser versammelt haben und dann gemeinsam in Gruppen an Land gegangen sind. Manchmal verirrt sich auch einer und der stand dann am Strassenrand als wir zurueckfuhren. Wir sollten ja auch alle vor der Abfahrt vom Parkplatz unters Auto schauen, ob sich da nciht ein Pinguin gemuetlich eingerichtet hat.
———[ Post von Petra ]———

Oamaru, die Pinguinhauptstadt

Follow the white rabbit (Tunnel beach)Der erste Stop gestern morgen war der Tunnel Beach, benannt nach dem Tunnel, den man hinuntersteigen muss, um an den Strand zu kommen. Hier tuermen sich bizarre vom Wasser geschaffene Steinformationen.

moreaki bouldersAuf dem Weg weiter nach Oamaru sind wir in Moreaki an den Moreaki Boulders vorbeigekommen. Riesige Steinmurmeln, die am Strand rumliegen. Ziemlich beeindruckend, aber schwer abzulichten, zumal immer irgendwelche Touristen durchs Bild rennen 😉
Wie die Steine entstanden sind mag sich der geneigte Leser selbst durchlesen… [1] [2] [3].
Hauptziel des Tages war Oamaru, dort kann man gleich zwei Sorten Pinguine in freier Wildbahn ansehen. Zwergenpinguine, die kleinsten Pinguine der Welt und Gelbaugenpinguine, oft als eine der seltensten Pinguinarten bezeichnet, aber „tatsächlich gehören der Galápagos-Pinguin, gefolgt vom
Fiordlandpinguin zu den zahlenmäßig seltensten Pinguinarten
„. Naja, ich werde jetzt nicht mein Geld zurueck verlangen, zumal man gar nichts bezahlen muss, um die Gelbaugenpinguine zu sehen. Man faehrt einfach an den Bushy Beach und bringt warme Klamotten sowie Geduld mit. Wenn die Sonne den Horizont berueht, kommen die Pinguine von der Jagt in ihre Nester zurueck und koennen von der Aussichtsplattform wunderbar beobachtet werden. Petra hatte den ersten am Strand erspaeht, leider viel zu weit weg fuer mein Objektiv. Als wir zur zweiten Beobachtungsplattform gegangen sind, sass ploetzlich ein Pinguin keine fuenf Meter entfernt im Gras und hat uebers Meer geschaut. Die Plattform ist ca. 20 Meter ueber dem Strand, ich frage mich, wie die Tiere diesen Steilen Weg hinauf gekommen sind. Selbst fuer einen geuebten menschlichen Kletterer waere das nicht gerade ein Spaziergang.

Penguins crossing :)Um die Zwergenpinguine zu sehen, muss man Geld bezahlen, das ist es aber wert, die kehren Ebenfalls zum Sonnenuntergang in ihre Nester zurueck und watscheln direkt an der Besuchertribuene vorbei. Fotografieren ist nicht gestattet, von dem Verbot lassen sich aber japanische Touristen nicht beeindrucken (Neuseeland liegt geografisch einfach guenstig, und so sind viele Touristen Asiaten).
Als Hinweis fuer den Rueckweg wurde uns noch mitgegeben, vor der Fahrt unters Auto zu schauen, ob nicht ein Pinguin drunter liegt („some are clever and some are not…„). Tatsaechlich steht nach wenigen Metern ein Pinguin am Strassenrand und wartet, bis er die Strasse ueberqueren kann 🙂

Sonntagssoundtrack

Sehr albernes Video … aber es heisst ja auch Soundtrack 😉 Update: herrjeh, immer wenn man mal ein gutes Video findet, wird es gleich wieder aus der Roehre gekickt. Das ist jetzt das Ersatzvideo, auch sehr lustig.

Dunedin

———-[ Post von Petra ]———-
Heute morgen war mal nicht Packen und Abreisen angesagt und wir haben gemuetlich gefruehstueckt und sind gegen 10:30 Uhr nach gruendlichem Studium des Lonely Planet und des Stadtplanes in Richtung Otago Peninsula aufgebrochen. Das ist eine kleine Halbinsel vor Dunedin. Auf der Halbinsel gibt es einige interessante Ecken zum „Viecher gucken“, wie Thomas zu sagen pflegt. Unser erstes Ziel war der Leuchtturm am Ende der Insel. Dort leben und brueten Kormorane und es brueten zur Zeit auch einige Albatrosse. Im Doubtful Sound haben wir sie fliegen sehen und jetzt hier bruetender Weise auf ihren Eiern. Das Brutgebiet ist durch hohe Maschendraht- und Stacheldrahtzaeune abgeriegelt und so ging es nur mit Fuehrung durch das geschuetzte Gebiet. Der Aussichtspunkt ist auch verglast, damit Familie Albatros ihre Ruhe hat, was man ja verstehen kann. Wer laesst sich auch schon gern staendig auf den Kuechentisch und ins Schlafzimmer schauen!

Die lieben Tierchen legen ja einen eleganten Gleitflug hin und es ist doch beeindruckend, was da an Masse durch die Luft segelt. Die Voegel werden ca. 120 cm gross (stehend) und haben 3m Fluegelspannweite. Das Gewicht habe ich mir nicht gemerkt, aber schon das frisch geschluepfte Kuecken ist „maechtig,gewaltig“. Die Fuehrung war sehr anschaulich gestaltet, u.a. mit entsprechenden Plueschtieren, sodass man als Besucher eine Vorstellung fuer Groesse und Gewicht in den einzelnen Wachstumsphasen der Tiere bekommen konnte.

Leider ist der Flugbetrieb in der Brutzeit sehr eingeschraenkt und so konnten wir sie nach der Besichtigung nur von Weitem noch einmal segeln sehen. War aber auch wieder schoen.

Wusstet Ihr, dass die Jungvoegel, wenn sie denn fluegge sind und das elterliche Nest verlassen die ersten 5 Jahre nur fliegen und hoechstens auf dem Meer pausieren? Und wenn sie nach 5 Jahren das erste Mal auf festen Boden landen wollen, koennen sie dies nicht richtig und fallen erst einmal um 🙂 Sie erleben eben ihre Sturm- und Drangzeit im Fluge und wenn Nachwuchs angesagt ist, werden sie (etwas sesshaft). Irgendwie kommt mir das bekannt vor…..

Die Forschungsstation in Dunedin beobachtet die Voegel genau und das aelteste Exemplar ist uebrigens 62 Jahre alt geworden.

Allans BeachNach den Albatrossen und den vielen neugierigen und schon etwas dreisten Moewen haben wir uns noch einige Straende auf der Halbinsel angesehen. Leider keine Seeloewen gesehen, obwohl der Lonely Planet schreibt, dass sich die Surfer und Seeloewen den Strand teilen (Allans Beach). Die Sandfly Beach haben wir nach den Erfahrungen der letzten Tage gemieden….

Die Fahrt ging zurueck nach Dunedin mit einigen Fotostops unterwegs und endete am schoenen Bahnhof. Ich schaetze – Jugendstil pur!

Ich hoffe, unsere Fotos koennen in etwa dies alles widergeben.

Das Abendessen war heute unspektakulaer im Hostel – Stulle und Tee. Die anderen Bewohner haben Menus gekocht, aber uns war nach den opulenten Mahlzeiten der letzten Tage nicht danach. Ausserdem fehlt uns ein bisschen unser taeglicher 6 Stunden Marsch von Hokitika ;-).

HostelDas Hostel ist ganz nett. Ich war gestern nach der Ankunft und der Fahrt durch die Stadt leicht genervt. Diese steilen Strassen und das mit Linksverkehr, Linksschaltung und Anfahren am Berg! Dadurch konnte ich die liebenswerten Kleinigkeiten und Details der Unterkunft gar nicht sofort erkennen. Das Hostel heisst „Chalet Backpakers“ und der Lonely Planet schreibt darueber:

“ Das mehr als 100 Jahre alte gut gepflegte Haus hat viel Charme….Die Doppelzimmer sind geraeumig.Das Backpackers hat eine grosse Kueche und einen Speisesaal mit einer einzigen langen Tafel, was der Kommunikation recht zutraeglich ist (stimmt!). Was es sonst noch gibt? Einen kleinen Garten, eine Katze, ein Klavier und Geruechte, dass es spukt.“

Dies hatte ich gestern gelesen und heute Nacht, als ich kurz wach wurde, habe ich Sterne im Zimmer gesehen und irgendetwas hat mich spaeter beruehrt *grusel, grusel,grusel* !

Die Aufloesung des Ganzen?

Das Haus ist wie gesagt, etwas betagt und in unserem Zimmer ist ein Oberlicht, das nicht mehr gebraucht wird, mit einem schoenen hellblauen Himmel und weissen Woelkchen bemalt und nachts leuchtet dahinter eine Lichterkette. Fragt mich nicht wann und wer die einschaltet…

Der Geist, der mich beruehrte war Thomas, weil ich wahrscheinlich wieder einmal so entsetzlich geschnarcht habe. 🙂
———-[ Post von Petra ]———-

The hostel is an old hospitalZu dem Hostel moechte ich noch anmerken: Das war frueher ein Krankenhaus. Es ist sehr kitschig eingerichtet und hat unheimlich viel Charme. Ich warte nur darauf, am Kuehlschrank der verrueckten Krankenschwester aus Maniac Manson in ihrem Blutverschmierten Kittel zu begegnen 😉

Doubtful Sound, Dunedin

Ich lasse wieder Petra zu Wort kommen, sie schreibt viel interessanter (und schneller) als ich 😉

———[ Post von Petra 🙂 ]———

Wir waren gegen 17:30 Uhr in Dunedin und haben uns fuer die naechsten 2 Naechte in einem kleinen Hostel fuer umgerechnet 27 EUR pro Nacht eingerichtet. Im Supermarkt waren wir auch schon und haben in der City von Dunedin endlich ein Internetcafe gefunden, was so unseren Vorstellungen entspricht – lange Oeffnungszeiten, ordentlich schnelle und genuegend PCs und bezahlt wird hinterher 🙂

Anschliessend wollen wir vielleicht den Abend beim Inder beschliessen. 🙂

Aber jetzt der Reihe nach. Unser kleiner Abstecher per Schiff in den Doubtful Sound war wirklich schoen, obwohl das Wetter durchwachsen war. Ich kenn ja die Fjorde von Norwegen, aber es ist immer wieder faszinierend, was die Natur da hingezaubert hat. Dir Reise ging per grossem Motorboot zuerst ueber den Lake Manapouri (45min.) und danach per Bus (30min.) ueber eine Passstrasse zur Anlegestelle am Doubtful Sound. So einfach von Land kommt man da gan nicht ran.

Doubtful Sound Die Strasse war uebrigens zu ihrer Entstehungszeit die teuerste Neuseelands, da kostete der Zentimeter 2 Dollar! Es ging dann neben der Strasse auch gleich richtig zur Sache – tolle Vegetation (Regenwald) und viele Wasserfaelle. Und da waren wir noch nicht einmal auf dem Schiff! Dort angekommen gab es zuerst die wichtige Sicherheitseinweisung – wo sind die Schwimmwesten usw.. Anschliessend wurden die Kabinen bezogen….uuups….wir hatten ja gar keine Kabine! Die waren sicher schon Wochen/Monate vorher ausgebucht. Wir reisten “ obschzi“ . Alle Russlanderfahrenen wissen schon, was ich meine. Fuer die anderen kurz–> 4er Kabine und vorne nur ein Vorhang (den gab es in den russischen Eisenbahnwagen nicht mal!). Wir teilten uns die Kabine mit einem aelteren Ehepaar. Aber es waren auch Rucksacktouristen – wie fast alle im Unterdeck – und so gab es keine Probleme. Geschnarcht haben wir auch alle……was solls…..

Doubtful SoundAm Nachmittag war volles Programm auf dem Schiff mit vielen Erklaerungen der tausend Wunder „am Wegesrand „. Spaeter hatten wir dann die Wahl zwischen umsteigen in ein kleines Motorboot fuer ca. 15 Leute oder Kajakfahren (alleine) oder schwimmen im Fjord (da war die Besatzung alleine im Wasser und alle anderen schauten zu…uns war es zu kalt). Wir beide haben uns fuer das kleine Motorboot entschieden, bekamen „tolle“ Rettungswesten uebergezogen und sind in das schaukelnde Beiboot umgestiegen. Ein Foto von uns beiden mit Rettungsweste gibts nach dem Urlaub. Habe kein Kabel mit ins Internetcafee genommen. Im Beiboot sind wir dann ganz dicht ans Ufer gefahren, konnten 400 Jahre alte Baeume bestaunen, die sich an den Felsen mit ihren Wurzeln festhalten und den Voegeln beim Flirten zuhoeren. Ist ja immerhin Fruehling in Neuseeland! Die Vegetation in den Fjorden ist anders als ich sie von Norwegen kenne, weil die Fjorde hier nicht soweit am Polarkreis liegen.

Doubtful SoundNach der Rueckkehr von den kleinen Ausfluegen war der neuseelaendische Intelligenztest gefragt. Im grossen Vorraum zu unseren Schlafkojen wurden Waeschetrockner aufgestellt, um die feuchten Klamotten zu trocknen. Und ich…. ICH, Petra Mellenthin aus Deutschland, habe einer Neuseelaenderin erklaert, wie man diesen Waeschetrockner aufstellen muss 🙂 🙂 🙂 …. naja, vielleicht war sie ja auch woanders her, sprach jedenfalls fliessend englisch und kam mit dem Metallgestell nicht klar.

Getting some fresh waterUnd was folgt nach so einem feuchtfroehlichen Ausflug????? na klar, es gab eine leckere Suppe. Dir Kueche war ueberhaupt super und auch gut auf Vegetarier eingestellt. Nach der Suppe und dem Aufwaermen mussten/wollten wir alle wieder raus und Natur gucken. Und es hat sich gelohnt, denn nach einer kur zen Fahrt ueber die offene See (puuuuh, ist mir auch trotz Reisetablette nicht bekommen) gab es Seeloewen und Pinguine zu sehen. Och Gottchen waren die Punguine klein 🙂 Man hat immer die Kaiserpinguine vor Augen und denkt, alle Pinguine seien so gross. Aber ob gross oder klein, ein Schiff kam vorbei und man musste doch mal neugierig schauen, wer da an Bord war. Es passiert ja ansonsten nicht wirklich viel in so einer Kolonie, ausser wer mit wem…..usw. 😉

Am besten haben mir aber die Albetrosse im Flug gefallen. Das sind ja so elegante Segler! Traumhaft schoen!!!!!! Leider haben sich keine Delfine sehen lassen. Die gibts auch im Fjord und sie sind wohl auch sehr standorttreu. Nun ja….es muss ja auch einen Grund geben, noch einmal hierher zu fahren.

Inzwischen hatte die Besatzung ein schoenes Abendbueffett gezaubert und wir liessen es uns gut schmecken. Ich habe neuseelaendisches Lamm genossen und leckeren Nachtisch. Wir hatten im Laufe des Nachmittages die Bekanntschaft mit einem netten Ehepaar aus Queenstown gemacht. Die Frau hatte ihrem Mann zu seinem 60. Geburtstag diese Tour geschenkt. Er hatte vor vielen Jahren in der Naehe des Doubtful Sounds gearbeitet und war seit dem noch nicht wieder dort. Die beiden waren sehr nett, haben uns ueber Kleinigkeiten bei der Verstaendigung hinweggeholfen und die Speisen erklaert. Und auch so war die Unterhaltung sehr nett.

Aber gegen 22 Uhr sind wir dann alle muede ins Bett gefallen, nachdem uns gesagt wurde, dass es von 7-8 Uhr Fruehstueck gibt und wir dann bitte auch die Kojen und Kabinen raeumen mussten. Da wurde dann schon fuer die naechste Tour gereinigt und die Betten frisch bezogen. Das Personal arbeitet 7 Tage durch und hat dann 7 Tage frei. Diese 7 freien Tage brauchen sie auch, schon alleine um Sonne aufzutanken, denn in den Sounds regnet es seeeeeehr oft. Wie sollte sich sonst auch ein Regenwald entwickeln.

Heute hat es auch geregnet, was aber den Naturgenuss nicht eingeschraenkt hat. Gegen 12 uhr waren wir wieder in Manapoui und sind ins Auto gefluechtet und erst einmal losgefahren, um den Sandfliegen zu entkommen. Die eine oder andere hat mich trotzdem eingeholt……

Eigentlich wollten wir heute gar nicht bis Dunedin durchfahren, aber das nette Ehepaar hatte uns von einem Zwischenstop abgeraten und emfpohlen,lieber mehr Zeit in dieser Stadt zu verbringen. Ist ja auch mal schoen, wenn man nicht gleich wieder alles einpacken muss und einmal gaaaanz gemuetlich fruehsteucken kann. Einkaufen waren wir ja schon 🙂

Auf der Reise quer ueber die Suedinsel hat man alle Klischees von Neuseeland, die zu Hause so herumgeistern, gesehen –> gruene Weiden und viiiiiiele Schafe und sonst nicht viel in den kleinen Orten.

Ueber Dunedin berichte ich Euch morgen. Es ist jedenfalls wegen der schachbrettartigen Anlage sehr einfach, sich zurecht zu finden.Ansonsten gehts hier schottisch zu. Ob ich wohl Thomas zu einem Besuch in einem Pub ueberreden kann??????
———-[ Post von Petra ]———

Franz-Josefs-Gletscher, Wanaka, Te Anau

Franz-Josefs-Gletscher? Das hatten wir doch schon mal? Genau, aber heute mache ich mal was total anderes, ich lasse Petra zu Wort kommen 🙂 Es ist ganz interessant, wie sie die Reise sieht. Ausserdem bin ich zu faul alles zu bloggen und garniere einfach ihre Mail an die Familie mit meinen Handy-Fotos…

———-[ Post von Petra ]———-
Als ich das letzte Mal am Rechner in Franz-Josefs-Glacier-Village sass, kraxelte Thomas gerade auf dem Gletscher herum. es hatte eine 4 Stunden Tour gebucht. Mir war das nichts nach der „leichten“ Wanderung um den See. Also habe ich mir den Gletscher von weitem und den Ort ganz genau angeschaut. Ab und zu braucht Frau ja auch eine Auszeit zum Kartenschreiben, Shoppen usw. Es war auch fuer mich ganz kurzweilig und im Visitor-Center ganz interessant.

Thomas kam gegen 14 Uhr zufrieden zurueck und meinte, dass 4 Stunden reichen. Wir sind dann nach einer Kaffeepause in Richtung Sueden aufgebrochen. Verfahren kann man sich da nicht, denn es gibt nur eine Strasse..aber was fuer eine!!!!! Fuer mich gehoert diese Strecke nach Haast und weiter nach Wanaka mit zu den Traumstrassen dieser Welt. Da machen die Amis mit ihrer Strasse ins Monument Valley so viel Reklame….waren alle noch nicht hier!

Thomas hat auch erstaunlich viel Lust zum Autofahren. Hatte ich gar nicht gedacht, aber vielleicht fuehlt er sich da auch sicherer 😉

Vom FJ-Gletscher bis Haast sind es ca. 140 km und auf dieser Strecke ist nur Natur (zT. Regenwald, was ich dort nicht vermutet hatte)…und fuer uns war auch jede Menge Sonne 🙂 Oben am Gletscher war der Himmel bedeckt und je weiter wir gen Sueden und an die Kueste kamen,wurde es sonniger. Unterwegs gabs auch viele Fotostops und es war einfach nur toll!!!!!!!!

In Haast sind wir dann noch ein Stueck in Richtung Jackson Bay abgebogen….diese Straende…..Haast Beach…..superschoen. Und wenn wir uns wegen meiner Rueckreise nach Deutschland nicht an einen bestimmten Zeitplan halten muessten, haetten wir sicher in Haast beach oder weiter in Jackson Bay uebernachtet.

Haast hat ein ganz tolles, sehr moderndes Visitorcenter. Ich habe den Eindruck, dass in Neuseeland in den letzten Jahren sehr viel in den Tourismus investiert wurde. Die Visitorcenter sehen oft sehr modern und sehr neu aus. Jedenfalls steht die Groesse des Visitorcenters in Haast in keinem Verhaeltnis zur Anzahl der Einwohner! 🙂

Bitte schaut Euch in Google-Map mal den Haast River und seine Muendung an !!!! Das hat nicht aufs Bild gepasst. Wir sind eine Weile am Fluss entlang gefahren in Richtung Wanaka und es gab tolle Ausblicke, irre Taeler und und gewohnungsbeduerftige Breucken. An der Westkueste waren die Bruecken alle einspurig und die Vorfahrt mit entsprechenden Verkehrszeichen (rote bzw. schwarze Pfeile) geregelt. Wenn man keine Vorfahrt hatte, waren schon voeher Hinweise auf den Asphalt geschrieben „Achtung, Vorfahrt an der Bruecke beachten“. Einmal mussten wir uns die Bruecke nicht nur mit dem Gegenverkehr, sondern auch mit der Eisenbahn teilen…..es kam aber kein Zug 🙂

Dass die Bruecken in diesem Teil Neuseelands alle einspurig sind, hat sicher seinen Grund. Erstens gibt es jede Menge Fluesse, zweitens haben die meisten ein extrem breites Flussbett (ich schrieb schon davon) und bei dem Wetter ist es sicher alles in allem besser, eine kleine Bruecke verkehrssicher zu erhalten. Es sind in diesem Teil des Landes auch viele Hinweiseschilder zu sehen – fuer uns immer „Road open“ 🙂 🙂 🙂

The road to queenstownVon Haast waren wie ganz begeistert und glaubten,dass wir den rest auch eben mal schnell ab fahren koennen 😉 Aber die Strecke wurde wieder kurvenreicher, wieder superschoen, wieder auf 145 km Landschaft, Landschaft, Landschaft und ups….hui war das spaet als wir in Wanaka ankamen – 20:15 Uhr. Und in den Hostels waren bereits die rezeptionen geschlossen und einige Hostel ganz und gar. Also gings mal wieder in ein Motel, was voellig ok. war. Und mit einem eigenen Bad am Zimmer kann man (Thomas 😉 ) ganz andere rituelle Waschungen unter der Dusche veranstalten, als im Hostel. Wir hatten nach seiner Morgentoilette heute eine 1a Sauna. Aber was solls, die Waende bestehen aus wasserdichtem Kunststoff (oder sind mit solchem verkleidet).

Queenstown Nach dem Fruehstuek sind wir heute in Richtung Te Anau aufgebrochen, mit einem Zwischenstop im Queenstown. Dort haben wir eine ausfuehrliche Kaffeepause gemacht und wer laeuft uns dabei ueber den Weg? Ralf und Mod!!!!!!!!! Die beiden sind mit Campmobil unterwegs und machen unsere Tour in die andere Richtung. Ralf gab uns gute Tips fuer den Milford und Doubtful-Sound und so haben wir nach unserer Ankunft in Te Anau gleich eine Schiffstour in den Doubtful Sound gebucht mit Uebernachtung auf dem Schiff. Morgen 12 Ihr gehts los und uebermorgen 12 Uhr sind wir wieder zurueck. Ihr hoert also in den naechsten tagen nichts von uns. Internet gibts da sicher nicht und Handyempfang…???????….. mal sehen. ich freu mich sehr, denn ab und zu ist es auch schoen, wenn man sich um die Fortbewegung nicht kuemmern muss und einfach nur staunen kann. Die letzte Strecke nach Te Anau war allerdings schon seeeeehr windig und wenns morgen auf dem Kahn auch so wird……na gut, die Reisetabletten muessen alle werden 🙂
———-[ Post von Petra ]———-

Vom Franz Josefs Gletscher nach Wanaka

Wir haben nicht so viel Zeit fuer die Suedinsel. Petra fliegt am 28. November wieder nach hause und so haben wir einen straffen Zeitplan fuer den Sueden der Insel. Kaum bin ich vom Gletscher runter, brechen wir nach einem Kaffee auf. Das Ziel des Tages ist Wanaka, fast 300km Fahrt liegen vor uns.

Haast BeachHaast RiverHaast GatesLake HaweaAuf dem Weg weiter nach Sueden ist die Landschaft wie immer spektakulaer. Auf der Haelfte der Strecke halten wir in Haast. Hier muendet der Haast River ins Meer. Die Stadt ist unspektakulaer, aber der Strand hat es mir angetan. Zum ersten Mal in diesem Urlaub vermisse ich meine Drachen. Das Visitors Center ist total modern gestaltet. Kein Wunder, in Neuseeland gibt es jedes Jahr so viele Touristen, wie das Land Einwohner hat.

Es geht den Haast River hinauf, der sich an einer umwerfenden Landschaft hinaufschlaengelt. Ich wiederhole mich sicher, aber wie das hier aussieht, kann man schwer mit Worten beschreiben. Ein bisschen wie die Voralpen, nur *viel* besser. Mehr Kontraste und bessere Farben, ausserdem gibt es viele Schaafe 🙂
Wenn man sich daran noch nicht satt gesehen hat, bekommt man den Mund am Lake Wanaka und am Lake Hawea nicht mehr zu. Die Seen sind riesengross und die Strasse fuehrt genau am Ufer entlang. Man findet oft an der Strasse Haltebuchten oder Aussichtspunkte, an denen man halten und den Anblick geniessen kann. Wir machen, was alle machen: staunen.

Als wir in Wanaka ankommen, ist es bereits nach 20.00 Uhr. Damit verbunden ist die schmerzhafte Erfahrung, dass die Rezeption in den Hostels meist nur bis 20.00 Uhr besetzt ist. Selbst wenn es freie Zimmer gaebe, koennten wir keins Buchen. Nachdem wir ein paar Hostels abgeklappert haben und uns auch die YHA-Hotline nicht weiterhelfen konnte, finden wir eine Lodge mit freien Zimmern. Mir sind allerdings $179 fuer eine Nacht zu fett und so landen wir in einem Motel fuer $110 (Ein Euro sind fast genau zwei Neuseelaendische Dollar*).

Wanaka (Lake Wanaka)Ich bin ziemlich fertig nach dem Tag, wir haben fast nur im Auto gesessen. Der Plan fuer den Abend ist die Internet-Sucht zu befriedigen. In Neuseeland haben die Geschaefte meist nur bis 17.00 Uhr geoeffnet, Supermaerkte meist bis 20.00 Uhr. Internetcafes sind eher selten und wenn es sie gibt, dann halten sie sich an die normalen Oeffnungszeiten. Die letzte Chance ist das Muenzterminal im Motel. Das steht im Waschraum (also bei den Waschmaschinen). Waesche waschen kann man von 11.00 bis 20.00 Uhr. Wir haben also wieder Pech 🙁

Internetcafe-technisch ist das hier ein ziemliches Entwicklungsland. Meist hat man stark kastrierte Muenzterminals, an denen man nicht mal seinen USB-Stick anschliessen, geschweige den die dort installierten Programme starten kann. Der Preis schwankt zwischen $2 fuer 15 Minuten und 6-8 Dollar pro Stunde. Eine Webcam habe ich nur im Cafe auf dem Franz Josefs Gletscher gesehen.

Um noch ein paar Worte zu Wanaka zu verlieren: es sieht hier aus wie ein Rentnerparadies am Gardasee. Nur dass statt Rentner „normale“ Touristen hier herumrennen. Selbst ich finde die Gegend schoen. Es gibt unzaehlige Immobilienfirmen, man merkt, dass die Stadt rasant waechst.

Franz Josefs Gletscher

Frans Josefs GlacierFrans Josefs GlacierFrans Josefs GlacierFrans Josefs GlacierFrans Josefs Glacier

Mangels Rasur sehe ich aus wie ein Yeti, also steige ich natuerlich auch auf so einen Eisklotz rauf. Petra ist nicht so recht dafuer zu begeistern, vielleicht war der „Spaziergang“ gestern um den See doch anstrengender als gedacht. Ich begebe mich in das – sagen wir mal – Expeditionszentrum, in dem es schon morgens recht belebt ist. Die Bergfuehrer sehen aus wie eine Mischung aus Ski- und Surflehrer und haben fuer die aufgetakelten Touristinnen immer einen Spruch auf den Lippen („I would do anything for you…“). Es gibt Plastikkarten, die man in Bergstiefel, Regenhose, Regenjacke, Gletschereisen (? also die fuer unter die Schuhe…), Muetze und Handschuhe eintauschen kann. Es soll recht kalt auf so einem Gletscher sein und so habe ich mich recht dick angezogen. Mit den zusaetzlichen Klamotten drueber schwitze ich schon im Stehen. Wir duerfen im Bus Platz nehmen und werden dann 10 Minuten zum Gletscher gekarrt. Dort geht es nochmal 10 Minuten durch irgenwelche Buesche und dann sind wir im Gletschertaal angekommen.

Der Guide erzaehlt eine Menge zur Geschichte, von dem ich fast nichts verstehe. Die Kiwis haben eine sehr eigenwillige Aussprache, selbst wenn man die Woerter kennt, klingen sie total merkwuerdig, die Wiedererkennungsrate ist entsprechend klein. Es geht nochmal 3km zu Fuss durch’s Geroell und dann stehen wir am Fusse des Gletschers. An einigen Stellen fliessen kleine Baeche den Gletscher hinunter und aus seiner Mitte entspringt ein reissender Strom aus Schmerzwasser.

Auf dem Gletscher sind viele Leute unterwegs, die Touren sind ein Massengeschaeft. Wir ziehen uns die Krallen unter die Fuesse und tuen es ihnen gleich. Auf dem gesamten Weg sind schon Stufen ins Eis gehackt, die man nur entlangspazieren muss. Der Guide hackt alle paar Meter im Gletscher herum um die Stufen auszubessern. Man koennte den Weg in zwanzig Minuten laufen, aber durch das herumhacken dauert alles etwas laenger. Ich knipse ausfuehrlich. Schwierig ist es an so einem ueberlaufenen Ort Fotos zu machen, auf denen kein Mensch zu sehen ist…

Interssant ist der „Gletscherstaub“. Der Gletscher zermalmt durch seine Bewegung die Steine und uebrig bleibt ein Matsch, der – wenn er trocken ist – zu sehr, sehr feinem Puler wird. Das Schmelzwasser ist ebenfalls voll von dem Zeug und so ist der Schmelzwasserfluss eher eine ziemlich truebe Bruehe.

Von Hokitika zum Frans Josefs Gletscher

Hotika ist unspektakulaer, hat aber eine tolle Uhr auf der Hauptstrassenkreuzung, einen schoenen Strand und dort einen netten Aussichtspunkt. Wir haben alle Attraktionen des Ortes schon gesehen und wollen nach dem Fruehstueck einen Wanderweg um den See erkunden. Das Fruehstueck an sich ist ein Reinfall, in Neuseeland gibt es zum Fruehstueck meistens Ruehrei mit Speck, Ruehrei mit Wuerstchen, Ruehrei mit … aeh irgendwelchem anderen Zeug halt.
Auf dem Weg zum See geben wir $150 im Supermarkt aus. Davon Honig fuer $50 und die Nuesse fuer mein Muesli kosten $27… Egal, ist ja Urlaub. Es nieselt ein wenig, wir sind aber wetterfest verpackt. Der Wanderweg soll 4 Stunden dauern, das Level ist mit ‚moderate‘ angegenben. Wir sind ja fit.

Lake Kaniere Lake KaniereAuf dem Weg um den See merken wir, was moderate wirklich bedeutet. Es bedeutet, Du solltest kein Weichei sein und nasse Fuesse bekommst Du auch. Und manchmal musst Du auch ueber umgestuerzte Baueme klettern oder einen ziemlich steilen Hand hinaufklettern. Auch und Du solltest Ausdauer haben. Den Wanderweg meistern wir in der angegebenen Zeit. Bloed ist nur, dass wir am falschen Ende vom See sind. Wir muessen an der anderen Seite des Sees zurueck, dort steht das Auto. Der Weg auf der anderen Seite ist eine Strasse, man kommt also deutlich schneller voran. Zwischendurch passiert man noch einen sehr schoenen Campingplatz. Die Sonne kommt zwischen den Wolken hervor und so langsam sind die Strapazen des Weges ueberwunden. Nach weiteren 2 Stunden sind wir wieder am Auto und schwoeren uns Routendauer und -Level in Zukunft sehr ernst zu nehmen…

Auf geht’s zum Franz Josefs Gletscher. Die zwei Stunden Fahrt sind verglichen mit der Wanderung total erholsam. Die Landschaft ist grandios, links und rechts saeumen uebernatuerlich gruenen Wiesen die Strasse dahinter erheben sich die dicht vom Wald bedeckten Haenge und die Wolken werden von den schneebedeckten Berggipfeln durchbrochen.

Die Strasse ist gut ausgebaut, man kommt sehr gut voran. Den Kiwis geht das jedoch nicht schnell genug, sie fahren sehr, sehr schnell. Es gibt entsprechend viele Tote auf der Strasse. Ungelogen alle paar Kilometer sieht man ein totes Tier auf der Fahrbahn, seltener, aber auch regelmaessig zieren Kreuze den Wegesrand. Es gibt eine gute Kampagne fuer verantwortungsvolles Fahren, sie scheint aber noch nicht gefruchtet zu haben. Wenn auf einer Strasse 100km/h erlaubt sind, ist das fuer Kiwi ein muss, egal in welchem Zustand die Strasse ist. Aehnlich sieht es mit Klamotten aus, wenn laut Kalender Sommer ist, werden auch Sommerklamotten getragen…

Am Gletscher angekommen wird es etwas knifflig eine Unterkunft zu finden. Der Ort ist recht gut mit Touristen gefuellt und an vielen Unterkuenften leuchtet uns „no vacancy“ entgegen. Nachdem wir ein paar Hostels abgeklappert haben, bekommen wir doch noch ein Doppelzimer – sogar mit eigenem Bad. Das Hostel ist super eingerichtet und sehr sauber, die Kueche ist grandios, dort kann man bestimmt ein paar kulinarische Exzesse veranstalten. Nachdem wir uns und die Waschmaschine gefuettert haben, fallen wir ins Bett.

Von Christchurch nach Hokitika

Die Jagt nach optischen und kulinarischen Leckerbissen ist schwieriger als gedacht. Ich irre etwas planlos durch die Innenstadt und staune ein bisschen. Alles ist einen Tick niedlicher und bunter als erwartet. Der britische Einfluss ist hier unten nicht zu uebersehen, dazu ist alles extrem sauber und ordentlich. Die Stadt kommt mir vor wie eine Art Disneyland der Realitaet.
Eigentlich suche ich etwas zu essen, bin aber unentschlossen und langsam schlaegt die Muedigkeit zu. Es ist drei Uhr Nachmittags und ich fuehle mich, als ob ich die letzte Nacht durchgemacht habe. Dazu kommt die eigenartig grell blendende Sone und die etwas zu satten Farben der Stadt. Etwas desorientiert stapfe ich so vor mich hin und lange im botanischen Garten. Lustig sind die Enten hier, die kennen keinerlei Scheu und bleiben einfach auf dem Weg sitzen, wenn man an ihnen vorbei laeuft.Sign
Inzwischen versuchen sich Hunger und Muedigkeit gegenseitig zu uebertreffen. Freundliche Heinzelmaennchen haben Muesliriegel in meiner Fototasche versteckt, die ich mit grosser Erleichterung entdecke und verspeise. Erst hinterher geht mir auf, dass das nicht-deklarierte Lebensmittel sind, auf die bei der Einreise moeglicherweise eine fette Strafe steht (ab $200 aufwaerts). Die Neuseelaender sind ziemlich paraniod, was die Einfuhr von fremdartigen Lebensformen angeht. Selbst gebrauchte Campingausruestung wird penibel auf eventuell anhaftende Bodenspuren untersucht, jede Tasche bei der Einreise nochmal auf verstecktes Obst geroengt. Industriell verpackte Fressalien scheinen aber ok zu sein, meine eingereisene Schokolade war wohl kein Problem.

Gestaerkt beschliesse ich erstmal ins Hotel zu gehen und zu schlafen, bevor ich noch auf der Strasse umfalle. Nachdem ich eine Stunde geschlafen habe, trifft auch Petra ein. Wir beschliessen etwas essen zu gehen, was scheinbar gar nicht so einfach ist. Der freundliche Mensch an der Rezeption empfiehlt uns drei Restaurants, von denen zwei voll sind, das dritte haben wir gleich wieder vergessen. Eine Reservierung scheint hier Pflicht zu sein. Wir landen in einem extrem noblen Restaurant. Das ist zwar auch ausgebucht, wir koennen aber auf der Empore warten, bis ein Tisch frei ist. Es gibt andaechtige Musik vom Klavier, die Karte uebersichtlich, die Preise sind trotzdem nicht unangemessenen. Alle Bediensteten tragen Hut und der Kellner sieht ein wenig aus wie Frankenstein. Er scheint einen faible fuer alte Filme zu haben, ab und zu gibt es ein paar erklaerende Worte von ihm zum naechsten Song, der von einem Filmausschnitt eingeleitet wird. Alles wirkt sehr durchdacht. Ich fuehle mich etwas deplatziert, ein Qualitaetsburgerrestaurant haette es auch getan. Danach falle ich im Hotel nur noch ins Bett und schlafe wie ein Toter.

Helpful recommendation Am naechten Morgen sieht die Welt wieder normal aus, ich fuehle mich fit. Nach dem Fruehstueck in einem kleinen Cafe gegenueber vom Hotel holen wir das Mietauto von der Station ab. Lustigerweise ist es ein Schaltwagen. Das verspricht heiterkeit. In Neuseeland ist Linksverkehr, allerdings gilt trotzdem die Regel „Rechts vor Links“. Der Schalthebel ist auf der linken Seite vom Fahrer, geblinkt wird aber rechts vom Lenkrad. Es passiert nicht nur einmal dass wir mit eingeschaltetem Scheibenwischer statt mit dem Blinker abbiegen.

Southern AlpsSouthern AlpsSouthern AlpsSouthern AlpsDer freundliche Portier im Hotel hat mir auf die Frage, wie wir aus der Stadt herausfinden erstmal die alle Highlights der Suedinsel erklaert. Dank der exzellenten Tipps finden sofort den richtigen Weg und machen uns auf den Weg Richtung Gebirge. Der Arthurs Pass fuehrt auf die Westseite der Insel, zwischendurch gibt es viel zu bestaunen. Normalerweise kann mich Landschaft nicht besonders vom Hocker werfen, heute aber haenge ich an der Scheibe (Petra faehrt) und knipse meine Speicherkarte voll.

Man kann ueberall anhalten, oft gibt es kleine Parkplaetze, der Seitenstreifen tut es aber auch. Wir nehmen uns die Zeit und halten sehr oft fuer ein Foto. Am Arthurs Pass sind Keas die Attraktion, Bergpapageien, die keine Scheu kennen und den Gaesten im Cafe auf dem Tisch rumlaufen um etwas essbares zu erbeuten.
Nach einer ausgiebigen Fotosession geht es weiter Richtung Westen. Unser Ziel ist Hokitika, eine kleine verschlafene Stadt an der Kueste, in der es nur Jadeshops zu geben scheint. Wir erkunden den Strand, finden den im Anhalter beschriebenen Aussichtspunkt auf einer Landzunge und lassen uns den Wind um die Nase wehen.

Christchurch

Traveling to new zealand Nach 48 Stunden Reise bin ich endlich angekommen. Der Anflug ueber das suedliche Neuseeland ist sehr schoen, man sieht die „Southern Alps“ in ihrer ganzen Pracht und ist wenige Minuten spaeter schon fast in Christchurch.My backpack arrived too :) :) :)Mein Rucksack hat es ebenfalls heil bis nach Christchurch geschafft und wir liegen uns beim Wiedersehen erstmal minutenlang in den Armen.
Mit dem Bus geht es in die City, das Hotel ist schnell gefunden. Nachdem die blog- und flickr-Sucht gestillt ist, melden sich meine anderen Instinkte wieder: essen und fotografieren … 😉

Sydney

Das lustigste habe ich ja noch gar nicht erzaehlt: in Berlin wundert sich der Lufthansa-Mensch am Schalter, warum er mein Gepaeck nicht bis Christchurch schicken kann. Er schickt es bis Sydney und sagt mir, ich muss es dort abholen und wieder aufgeben. In Frankfurt flucht die Quantas-Dame „Sind die denn alle bekloppt? Sie sind schon der Dritte heute, der mit das erzaehlt.„. In Sydney hat man sich am sehr hilfsbereiten „Transfer Desk“ (der auch die
Boardkarten ausstellt) des Problems angenommen und mir versichert, dass jetzt alles gut gehen wird. Naja, in Christchurch wird sich rausstellen, ob ich die naechsten vier Wochen mit zwei Schluepfern auskommen muss.
Ich bin jetzt seit Donnerstag Nachmittag unterwegs, richtig anstrengend fand ich die Reise bis jetzt nicht. Ich will aber den Tag nicht vor dem Abend loben. Hier ist ja alles verkehrt herum und auch noch falsch beschriftet (hab ich gelesen, ich schwoer‘!) die Verwirrung kann also nur zunehmen.
Hinter mir scharren schon andere Reisende mit den Hufen, free internet access ist ja echt der Renner im Transitbereich 🙂

Singapur

Asian toilet...Herrlich, 27 Grad Celsius und die schon fast vergessenen asiatischen Gepflogenheiten empfangen mich. Im Flughafen muss ich beim Toilettenbesuch sehr lachen, ich habe eine Kabine mit asiatischer Kloschuessel erwischt: das Loch im Fussboden. Lustigerweise mit Wasserspuelung, aber das finde ich erst heraus, nachdem ich fuenf Minuten lang versucht habe mit dem nicht gerade potenten Wasserschlauch die Spuren meiner selbst zu verwischen.

Toller Service: Free Internet Access auf dem Flughafen. Daran komme ich natuerlich nicht vorbei ohne noch kurz mein Blog zu fuettern. Leider bleibe ich nur ein paar Minuten im Land, gleich geht es weiter.

Karneval

verrücktes GepäckSehr geehrte Damen und Herren, willkommen in Köln-Bonn Airport. Bitte seien Sie vorsichtig beim Öffnen der oberen Ablage, Ihr Gepäck könnte verrückt sein.

Keine Sorge, ich habe meinem Rucksack verboten an Karneval teilzunehmen.

Mitmach-Content

Ich habe mein armes Blog in den letzten Wochen etwas verwaisen lassen. Das wird nun zum Glück bald anders, der Urlaub steht vor der Tür. Erfahrungsgemäß blogge ich im Urlaub mehr als sonst 😉
Damit hier mal ein bisschen Leben rein kommt, gibt es auch etwas zu gewinnen. Ein tolle Postkarte aus der Zielgegend – die aber noch nicht verraten wird. Es ist aber in einer anderen Zeitzone und auf einem anderen Kontinent. Wer eine Postkarte haben möchte, schreibt mir bitte seine Adresse (+ ggf. Blog-Url) per Mail an melle (Kringel) gmx (Punkt) at. Gewinnen tut der jenige, der in der größten Entfernung zu meinem Urlaubsort wohnt 🙂 Entscheidend ist die Entfernung, die mir google maps ausspuckt 😉