Von Hokitika zum Frans Josefs Gletscher

Hotika ist unspektakulaer, hat aber eine tolle Uhr auf der Hauptstrassenkreuzung, einen schoenen Strand und dort einen netten Aussichtspunkt. Wir haben alle Attraktionen des Ortes schon gesehen und wollen nach dem Fruehstueck einen Wanderweg um den See erkunden. Das Fruehstueck an sich ist ein Reinfall, in Neuseeland gibt es zum Fruehstueck meistens Ruehrei mit Speck, Ruehrei mit Wuerstchen, Ruehrei mit … aeh irgendwelchem anderen Zeug halt.
Auf dem Weg zum See geben wir $150 im Supermarkt aus. Davon Honig fuer $50 und die Nuesse fuer mein Muesli kosten $27… Egal, ist ja Urlaub. Es nieselt ein wenig, wir sind aber wetterfest verpackt. Der Wanderweg soll 4 Stunden dauern, das Level ist mit ‚moderate‘ angegenben. Wir sind ja fit.

Lake Kaniere Lake KaniereAuf dem Weg um den See merken wir, was moderate wirklich bedeutet. Es bedeutet, Du solltest kein Weichei sein und nasse Fuesse bekommst Du auch. Und manchmal musst Du auch ueber umgestuerzte Baueme klettern oder einen ziemlich steilen Hand hinaufklettern. Auch und Du solltest Ausdauer haben. Den Wanderweg meistern wir in der angegebenen Zeit. Bloed ist nur, dass wir am falschen Ende vom See sind. Wir muessen an der anderen Seite des Sees zurueck, dort steht das Auto. Der Weg auf der anderen Seite ist eine Strasse, man kommt also deutlich schneller voran. Zwischendurch passiert man noch einen sehr schoenen Campingplatz. Die Sonne kommt zwischen den Wolken hervor und so langsam sind die Strapazen des Weges ueberwunden. Nach weiteren 2 Stunden sind wir wieder am Auto und schwoeren uns Routendauer und -Level in Zukunft sehr ernst zu nehmen…

Auf geht’s zum Franz Josefs Gletscher. Die zwei Stunden Fahrt sind verglichen mit der Wanderung total erholsam. Die Landschaft ist grandios, links und rechts saeumen uebernatuerlich gruenen Wiesen die Strasse dahinter erheben sich die dicht vom Wald bedeckten Haenge und die Wolken werden von den schneebedeckten Berggipfeln durchbrochen.

Die Strasse ist gut ausgebaut, man kommt sehr gut voran. Den Kiwis geht das jedoch nicht schnell genug, sie fahren sehr, sehr schnell. Es gibt entsprechend viele Tote auf der Strasse. Ungelogen alle paar Kilometer sieht man ein totes Tier auf der Fahrbahn, seltener, aber auch regelmaessig zieren Kreuze den Wegesrand. Es gibt eine gute Kampagne fuer verantwortungsvolles Fahren, sie scheint aber noch nicht gefruchtet zu haben. Wenn auf einer Strasse 100km/h erlaubt sind, ist das fuer Kiwi ein muss, egal in welchem Zustand die Strasse ist. Aehnlich sieht es mit Klamotten aus, wenn laut Kalender Sommer ist, werden auch Sommerklamotten getragen…

Am Gletscher angekommen wird es etwas knifflig eine Unterkunft zu finden. Der Ort ist recht gut mit Touristen gefuellt und an vielen Unterkuenften leuchtet uns „no vacancy“ entgegen. Nachdem wir ein paar Hostels abgeklappert haben, bekommen wir doch noch ein Doppelzimer – sogar mit eigenem Bad. Das Hostel ist super eingerichtet und sehr sauber, die Kueche ist grandios, dort kann man bestimmt ein paar kulinarische Exzesse veranstalten. Nachdem wir uns und die Waschmaschine gefuettert haben, fallen wir ins Bett.