Satt

Ich habe es satt zu lügen. Das nächste Mal, wenn mich jemand fragt wie es mir geht, werde ich die ganze schonungslose Wahrheit sagen. „So lala eben„.

Einskommasechs

Ich habe früher mit so vielen Kerlen gepoppt und den besten habe ich dann behalten. M ist ja so ein feiner Kerl…“ H. war ziemlich blau, schon bevor sie auf der Party ankam. Später ging es woanders hin, sie bestand darauf mit dem Fahrrad zu fahren. Das Problem an der Babelsberge Livenacht ist, dass ziemlich viele Menschen besoffen sind. Das weiß auch die Polizei und ist dementsprechend präsent. Als wir H. mit dem Taxi überholten streckte ihr ein Polizist die Hand entgegen um sie anzuhalten. Jeder sagte etwas wie „oh fuck“ und ich lernte, dass man auf dem Fahrrad maximal 1.6 Promille haben darf, zumindest wenn man einen Führerschein besitzt.

Im Garten

Ein Kollege hat jetzt Haus und Garten. Zu den ersten Aktivitäten zählt die Aussaht von Petersilie und ähnlichem Zeuchs. Antwort der kleinen Tochter auf die Frage, was denn noch im Garten angepflanzt werden soll: „Nudeln!„.

Auf die Ohren

Aufgrund von erhöhter Reisetätigkeit eine tragbare Aufwertung des Selbstbewusstseins mit Tonausgabe erworben. Man erträgt das Gelaber der mitreisenden Chirurgen über neue Minimal-Invasivtechniken einfach nicht mehr. Paketverfolgung im Internet ist ein Fluch. CTRL-R alle 20 Minuten, zwei Tage lang. Ich hätte natürlich auch einfach in den nächsten Geizmarkt gehen können, fällt mir hinterher ein. Dann steht plötzlich ‚delivered‘ in der Statusspalte und ich denke „Hoppla“. Tatsächlich liegt ein Paket für mich auf dem Tisch.
Erste Ernüchterung beim Auspacken. „Don’t steal music“ prangt mir entgegen. Ich dachte Kunden werden nur bei der Konkurrenz kriminalisiert. iTunes ist ein Krampf, kein Drag and Drop, soll ich etwa 80 Ordner von Hand hinzufügen? Herrjeh… Zum Glück gibt es genug Alternativen, sogar einen passenden IO slave für KDE. Positiv: das Gerät ist exakt so groß wie mein Telefon und passt locker in die Hosentasche.

Mekrwürdiges mit Speck

Hier gibt es die unanständige Sitte „Kartoffeln und Möhrengemüse untereinaner“ zu kochen. Das sieht dann so aus wie Babynahrung und enthält – natürlich – Speck. Gestern habe ich bei Nordsee euphorisch Bratkartoffeln bestellt. Auf dem Teller fand ich Bratkartoffeln vor. Mit Speck. Eine etwas verbraucherfreundlichere Lösung wäre „Bratkartoffeln(*)“ zu verkaufen und irgendwo am Rande, ganz klein etwas zu schreiben wie „(*) = Ja! Mit SPECK! Du alter Mäkelfritze!“.
In der Kantine hatte ich einmal meinen Wunsch offenbart und einen verständnislosen Blick geernet. Die andere Küchenfrau trug zur Aufklärung bei: „Dat is doch der VEGETARIER!“. Ich zog gebeugtem Hauptes von dannen.

Userinterfacedesign

Das Telefon hat seit sehr vielen Jahren ein unverändertes Userinterface. Man wählt durch Knopfdruck oder am-Rad-drehen, quasselt ein bißchen und wenn das Gespräch zu Ende ist, sagt man etwas wie „Ja Sie mich auch!“ oder „Mach ich Mutti, tschüß!“ und legt auf. Oder drückt die rote Hörertaste. Oder Klickt den „Auflegen“-Knopf in seiner VoIP-Applikation. Oder tötet sie mit kill -9. Wie auch immer, das ist alles sehr einfach, jeder weiss wie es geht, sogar meine Oma.

Das mit dem Anrufen war bisher auch einfach. Im Hörer macht es „tuuuut … tuuuut … “ und wenn dem „tuuut“ kein „Hallo?“ folgt, ist jedem sonnenklar: „die poppen bestimmt wieder“.

Die Menschen von der Pest von der Tekekom(a) von T-D1 von T-Mobil, also die, die sich jetzt T-Mobile nennen, haben sich etwas tolles ausgedacht. Es hört sich so an:

*schlumpf schlumpf schlumpf*
tuuuut …
ich bin schnappi, das kleine Krokodil
tuuuut …
komm aus Ägypten das liegt direkt am Nil
tuuuut …
zuerst lag ich in einem Ei
tuuuut …
dann schni schna schnappte ich mich frei
Erwin Bröselmayr?

Das Sound-Logo ertönt für den Anrufer in der Wartezeit bis zur Annahme des Rufs zusätzlich zum Freizeichen. Das Musikstück endet, sobald der angerufene Kunde das Gespräch annimmt. Eine Übersicht über die aktuell verfügbaren Melodien und den jeweiligen Bestellcode findet sich im Internet. Sound-Logo kann täglich zum folgenden Tag gekündigt werden. [ Quelle ]

Man kann sich vorstellen, was passiert wenn Personen außerhalb von ${ZIELGRUPPE} anrufen. Der 8 kHz Soundbrei verrät nicht, ob das der Mailbox-Sound ist, ob das Telefon besetzt, nicht erreichbar oder ins Klo gefallen ist. Er sorgt nur für verstörte Blicke und Schweißperlen auf der Stirn.

Die Wartezeit (von ca. 3-8 Sekunden) auf das Gespräch soll dem Anrufer mit einem netten Lied versüßt werden. Na wenn das nicht wieder eine Totgeburt aus einem Marketingstrategenhirn ist.
Ich soll also Geld für eine Leistung bezahlen, die ich selbst nie in Anspruch nehme? Die meine Anrufer verstört und verängstigt? Ja viel Spaß auch. Zumal man jedem Anrufer erklären muss, dass das normal ist, und dass man sogar Geld für diesen Schwachsinn bezahlt. Wie entwürdigend.

Internetfans

Frau Gröner und Frau Elfe im ÖR-Fernsehen. Geistreicher Kommentar: „Sandra und Anke gehören dazu. Sie sind Blogger. Die zwei Frauen sind Mitglieder einer ständig wachsenden Gemeinde von Internetfans.“
Göttlich, danke Herr Ix für Zitat und Video-Link, ich muss mich erstmal wieder davon erholen 😉

ZuTu: Internetfan-Tassen und Klamotten verkaufen, reich werden, Job an den Nagel hängen und Fotografieren zum Spaß.

Kulturschock

Mein Kumpel Eddie ist nach einem Jahr aus Schanghai zurückgekehrt.

Schanghai ist faszinierend und wird innerhalb von 10 -15 Jahren Hongkong überholen (vielleicht sogar weniger), momentan ist eine Dynamik spürbar, die es in Deutschland warscheinlich das letzte mal in den Wirtschaftswunderjahren nach dem Krieg gegeben hatte.

Ich hatte zwar keinen Kulturschock als ich in Schanghai ankam, dafür habe ich jetzt einen: Alles ist ungewohnt teuer (für den Preis eines Käse-Schinken Brötchens hier kann ich in China 15 Minuten Taxi fahren), die Politik und Politiker sind noch schlimmer als ich es in Erinnerung hatte, die Wirtschaft stagniert und die Stimmung ist – ganz im Gegensatz zur Aufbruchstimmung in China und trotz oder gerade wegen der Reformen- ziemlich schlecht. Im Jahr 2010 (also noch knappe fünf Jahre) wird China bei jetzigen Wachstumsraten Deutschland von Platz drei der weltgrößten Industrienationen verdrängen (wobei der durchschnittliche Lebensstandard in China natürlich immer noch weit unter unserem liegen wird). Wir in Deutschland und in den 1. Welt-Ländern sollten uns langsam Gedanken machen, welche Rolle China spielen sollte – momentan sind es nur die billigen Produktionskräfte aber immer mehr unternehmen Gründen auch R&D Zentren – die Frage der Zukunft wird sein, was wir den Chinesen noch voraus haben. Natürlich ist nicht alles eitel Sonnenschein im Reich der Mitte und es gibt einen ganzen Haufen ungelöster Probleme aber die Richtung ist klar und die Chinesische Wirtschaft wird sich trotz vielleicht kruzfristiger Dellen in der Entwicklungskurve weiterhin rasant entwickeln.

„Langfristig wird die Arbeit verschwinden“

Je härter sie die Sozialsysteme beschneiden, desto eher tauchen die Probleme an anderer Stelle wieder auf. Schlechtere Gesundheit, größere Armut, weniger Sicherheit, mehr Kriminalität. Natürlich ist die US-Arbeitslosenquote niedriger als die deutsche. Aber bei uns sitzen allein zwei Millionen Leute in den Gefängnissen. Meinen Sie, das ist keine versteckte Arbeitslosigkeit? Glauben Sie mir, sie sind hier immer noch besser dran.
Jeremy Rifkin im Interview.

Sozialer Abstieg

Ich bin heute mit einer nach Fisch stinkenden Aldi-Tüte zur Arbeit gefahren. Der verzweifelte Versuch durch Umstülpen der Tüte sich von anderen Alditütenträgern abzugrenzen misslang gründlich.

Take a deep breath

For legal terms, see the Common Public License.
For my own enjoyment, take a deep breath. Really deep one, until you can feel in your toes and your head gets dizzy.
Doesn’t that feel good? Yum.

[ PyDev Lizenzhinweis ]

Sturm im Wasserglas?

Photographers have reason to feel scared. Not being computer hackers, they feel powerless to stop Nikon from asserting property rights over their images.
I’m not so worried. Whatever scheme Nikon tries next, I’ll just reverse-engineer it.

Auf dpreview gibt es ein sehr interessantes Interview mit Dave Coffin, dem Autor von dcraw zu der Diskussion um die verschlüsselten Weißablgeichsdaten im Raw-Format von Nikons D2X und D2Hs Kameras.

Zu viele Ideen – zu wenig Zeit

Man kann prima im Chat Ideen ausspinnen und sich rosarot ausmalen. Am besten setzt man sie sofort in die Tat um, so lange die Euphorie als Nachbrenner herhält.
Nebenbei gegenüber einer Dame Latex erwähnt und schon verzweifelt nach einer einfachen Erklärung gerungen. „So wie Word nur besser“. Konnte ich mir aber sparen, im wissenschaftlichen Umfeld ist die Welt noch in Ordnung und alle bekommen beim Wort Latex feuchte Augen.