Interessanter Ansatz

In der Diskussion um die Bündelung von Stromanschluss und Telefon wurde ein interessanter Vorschlag gemacht:

Wer unbedingt von der Telekom Strom haben möchte, so sollte dieser doch einfach den Analoganschluss abgreifen. Je nach Leitungslänge bis zu 50V und 50mA sind möglich. Das hochgerechnet auf 24 Stunden/Woche/Monat/Jahr… …kommt schon was zusammen.

Ich stelle mir jetzt die ganzen Menschen mit viel zu hoher Stromrechnung aufgrund von energieintensiven Pflanzenlampen vor, wie sie an der Telefondose rumlöten und jede Woche über dem Verteiler der Telekom eine Rauchwolke aufsteigt…

Schnick-Schnack-Schnuck

Was sie schon immer über „Schere Stein Papier“ wissen wollten und sich nicht zu fragen trauten: die ganze Wahrheit in Notes from my terminal.

Wie Jens bemerkt hat, gibt es schon einige Aktivitäten im Chaos Congress Wiki für den diesjährigen Congress. Der Veranstaltungsort ist erstmalig das bcc was mir allerdings recht klein erscheint. Es könnte eng werden dieses Jahr… 🙁

Ein Heim für photo::rama

Robert gibt seinen Server auf und damit hängen ein paar Projekte, die er gehostet hat, in der Luft. So auch photo::rama.
Ich habe vorgeschlagen eine Blogger-Genossenschaft zu gründen, in der wir alle einen (virtuellen) Server oder eines dieser Premium XXL-Pakete teilen.
Das würde bedeuten, die teilnehmenden Weblogs ziehen auf diesen Server um (sonst ergibt sich ja kaum eine Kostenersparnis 😉 und aus den geteilten Beträgen wird photo::rama quasi mitfinanziert.
Die dafür notwendige kritische Masse ist sicherlich das kleinste Problem, es muss auch viel administriert werden, sowohl technisch als auch finanziell.
Ideen, Vorschläge sowie Asylangebote sind herzlich willkommen.

Herr, lass Duden regnen

Wörter, die unter Einwirkung höchster seelischer Gewalt geboren wurden, Teil 42 (an der Tür zum Kreißsaal steht „Marketing“):

Webinar

Oh mann, gibt es eigentlich intellegentes Leben im Marketing ? Ich werde gleich mal ergründen, was es bei denen zum Frühstück gibt.

Dazu passend: „Oh mann“ – „halt’s Maul“. Animal, der sich in „the unconsciousness“ umbenannte, weil es so viele Animals gab, jetzt aber wieder anders heissen will, konnte dieses Spiel oft und lange spielen.

Zwiegespräch beim Massengentest

Die Unschuldsvermutung ist ein hohes Gut: Bis zum Beweis des Gegenteils gilt doch jedermann als unschuldig. Theoretisch.

„Äh, ja.. gilt das hier überhaupt? Ist das nicht nur, wenn man vor Gericht nicht genau weiß, ob der das jetzt war oder so?

Massen-DNA-Test: hift gegen alles, Vergewaltiger, abstehende Ohren und Bildungslücken bei den Bullen.
Der Erfahrungsbericht aus der Polizeiwache (gefunden von Udo).

Überwachung beginnt bei denen, die sich nicht wehren (können)

O2 ist seit über einem Jahr mit dem Dienst „Handy-Finder“ auf dem Markt, der es ermöglicht, die Position des Telefons teilweise bis auf 50 Meter genau zu orten. Bei jeder Ortung zum Preis von 19 Cent, wird eine SMS an das geortete Telefon gesendet. Dass dieser Dienst nicht nur zur Ortung des Telefons taugt, sondern auch dazu, den Besitzer zu überwachen ist kein Geheimnis. Zwar ist der Ortungsdienst durch ein Kennwort geschützt, sobald man jedoch für kurze Zeit Zugriff auf das Telefon hat, ist dieses Problem erledigt, lediglich die verräterische Ortungs-SMS stört noch ein wenig.

Die Firma armex hat nun die Klagen der paranoiden Eltern erhört bietet diese Dienstleistung unter dem Namen „Trackyourkid“ unabhängig vom Netzbetreiber an. Der Vorteil: die Ortung wird vom Opfer nicht bemerkt. Armex preist sein Produkt mit Sprüchen wie „Da kann man auch überprüfen, ob das Kind tatsächlich in der Schule ist“ an.

Wer soziale Probleme technisch lösen will, verliert immer. Trozdem wird armex wohl ein glänzendes Geschäft machen, schliesslich ist es ja zum Wohle der Kinder

Bullshit-Bingo

Das Wort „Vermittlungsausschuss“ wird einem dieser Tage häufig um die Ohren gehauen, doch was steckt eigentlich dahinter ? Und wo kann der geneigte Bürger nachlesen, was dort abläuft ? Vielleicht spielen die werten Damen und Herren die ganze Zeit nur Bullshit-Bingo
Um solchen Gedankengut vorzubeugen, klärt uns der Spiegel auf:

…wer wen mit welchen Flüchen bei Kampf um die Reformagenda 2010 belegt hat, das wird wortgetreu erst in einigen Jahren in den Sitzungsprotokollen des stenografischen Dienstes des Bundesrates nachzulesen sein. „Übernächste Wahlperiode“, heißt es in der Pressestelle des Bundesrats. Also frühestens 2010.
(die ganze Geschichte)

Herrjeh, 2010 kann man nachlesen was 2003 verbrochen wurde… ist das Absicht ? Die wollen doch nur Verjährungszeiten rausschinden 🙁
Wahrscheinlich hat noch niemand dort etwas von Video-Aufzeichnung gehört.

heute kommt Chaosradio

In der heutigen Sendung geht es um das Medium Radio selbst.
Was Bedeutet das Radio heutzutage, welche Interaktion ist möglich, wie sieht die Zukunft aus und wie macht man/Frau selbst Radio ? Die Antwort auf all diese Fragen gibt es heute abend auf Fritz, für nicht Berliner steht wie immer ein Live-Stream bereit.

Schon GEZahlt ?

Wieso werden die Privatsender für Schleichwerbung bestraft, ARD und ZDF aber nicht? Weshalb müssen sich alle kommerziellen Kanäle zusammen knapp 4 Milliarden Euro Werbeeinnahmen teilen, während die Öffentlich-Rechtlichen 6,6 Milliarden Euro an Zwangsgebühren zugeschanzt bekommen und obendrein Reklame machen dürfen? Und warum wollen die jetzt noch mehr?
Das fragen sich nicht nur Frank Hornig, Marcel Rosenbach und Thomas Tuma.

Das Beil

SCHON LIEGT DIE STADT IM MORGENROT
AUF EINEM PRELLSTEIN SITZT DER TOD
UND GRINST UND GEIGT
DAS HAUPT GENEIGT

VON FERNE HER DA KLINGT SO DUMPF
DA KLAPPT SO SCHWER
DAS BEIL DER GUILLOTINE

UND WENN DER HENKER EINEN PACKT
DER KNOCHENGEIGER SPIELT DEN TAKT
DIE MELODEI IST EINERLEI

VON FERNE HER DA KLINGT SO DUMPF
DA KLAPPT SO SCHWER
DAS BEIL DER GUILLOTINE

WAS FUER EIN NEUER DEMIURG
WAS FUER EIN HERRLICHER CHIRURG
DER MANCHEN TROPF BEFREIT VOM KOPF

VON FERNE HER DA KLINGT SO DUMPF
DA KLAPPT SO SCHWER
DAS BEIL DER GUILLOTINE

Oh mann…

schnitzel.exe. Was ist schlimmer: die Würmer-Seuche oder die Unbedarftheit der User ? Es dauert nicht mehr lange bis Social Engineering als terroristische Straftat gilt.

Üb‘ immer Treu und Redlichkeit

Das Potsdamer Glockenspiel der Garnisonkirche war in der Nacht zum Donnerstag Ziel eines Vandalismus-Anschlags. Unbekannte haben die Klöppel von 23 überwiegend kleineren Glocken mit Bauschaum besprüht. Außerdem wurden die Kabel von fünf Glocken herausgerissen und damit die Stromversorgung gekappt. (…)
Innenminister Jörg Schönbohm (CDU), zugleich Schirmherr für den Wiederaufbau der Garnisonkirche, sprach von einer „politisch motivierten“ Tat, die „von langer Hand vorbereitet“ worden sei. Die Aktion richte sich sowohl gegen den geplanten Wiederaufbau der Kirche als auch des Stadtschlosses. Schönbohm forderte die Stadt auf, sich nachdrücklich zu beiden Vorhaben zu bekennen.
Der CDU-Landtagsabgeordnete Sven Petke sieht in der Beschädigung einen „Anschlag auf alle Potsdamer und auf die deutsche Einheit“. In scharfer Form attackierte Petke die Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär. Der Anschlag resultiere aus dem „Geist, der in der Kampagne seine Quelle hat“, so Petke. Er forderte alle Potsdamer auf, gegen den Anschlag zu demonstrieren.
(Quelle, Links und Hervorhebungen von mir).

Dass der Wiederaufbau des Potsdamer Stadtschlosses und der Garnisionskirche unter Potsdamer Bürgern höchst umstritten ist, ignorieren die Herren Schönbohm und Jakobs gerne. Unter dem Glockengeläut der Garnisonskirche gründeten am sogenannten „Tag von Potsdam“ Hitler und Hindenburg im März 1933 das Dritte Reich.

Dass Herr Petke („Familienstand: verheiratet; evangelisch“) die Kampagne indirekt für den Anschlag verantwortlich macht, löst bei mir nur Kopfschütteln aus. Es ist natürlich einfach eine unbequeme Gruppe, die seit zehn Jahren politisch und kulturell in Potsdam aktiv ist kurz vor der Kommunalwahl zu denunzieren.

Es gibt einen möglicherweise viel simpleren, unpolitischen Grund: den Krach, den dieses Glockenspiel veranstaltet. Alle 15 Minuten ertönt es, zu jeder vollen Stunde erklingt Üb‘ immer Treu und Redlichkeit, zu jeder halben eine andere grausige Melodie. Das geschieht in einer Lautstärke, bei der man einen Herzinfarkt bekommt, sofern man direkt am Glockenspiel vorbeiläuft. Ich bin Anwohner und erfreue mich an dem ungefähr 100 Meter entfernten Gebimmel täglich. Auch wenn ich den „terroristischen Anschlag“ auf „alle Potsdamer und die deutsche Einheit“ nicht billige, kann ich die Motive nachvollziehen. Sowohl politisch als auch akkustisch.