Ostpaket für die Völkerverständigung
Ich verbringe gelegentlich meine Freizeit auf den Dächern der Stadt. Keine Ahnung, was mich da immer hoch treibt, muss wohl in den Genen liegen.
Seit gestern weiss ich nun, dass diese Art der Freizeitbeschäftigung auch nützlich sein kann. Meine hochgeschätzte Lieblingsschwester ist berufsbedingt ins hessische Ausland verzogen. Dort ist natürlich alles anders, es gibt keine dunklen Brötchen und die preussischen Exerzierplätze vermisst man ebenfalls schmerzlich. Eines gibt es jedoch hüben wie drüben: Freifunk. Sogar in Schreibtischreichweite.
Als Nerd ist es natürlich meine Pflicht im Sinne Völkerverständigung hier für die Schaffung von Kommunikationskanälen zu sorgen. Ich schnüre ein Ostpaket (siehe Bild) und gebe es der nächsten Kutsche im Morgengrauen mit auf den Weg. Früher gingen die Nahrungs- und Genussmittel in der anderen Richtung den Postweg, heute wird halt das Internet per Post verschickt.
Tja, was soll ich sagen, es hat zwar nicht auf Anhieb geklappt, aber dank der tatkräftigen Unterstützung von Benny hat meine Schwester jetzt Internet aus der Luft. Ich bin begeistert 🙂
WebKit
Die nightly builds von WebKit (aka Safari) haben Squirrelfish, eine neue JavaScript-Engine, an Board. Das Teil ist verdammt schnell. Benchmark-Balken sind das eine, aber wenn typische Browser-Killer plötzlich butterweich laufen, fällt man echt ins Essen.
Mein Favorit für soetwas ist die OLSR-Viz in der Freifunk-Firmware. Wenn das eine halbe Stunde im Firefox läuft, kann man den Prozess eigentlich nur noch killen.
Wer es selbst ausprobieren möchte, kann ja das Viz von meinen Router nehmen. Die Metrik kann ruhig auf 8 erhöht werden und den Vergleich zwischen den verschiedenen Browsern sollte man auch mal machen.
Andere Javascript-Lastige Seiten, z.B. alles aus dem Hause google, sind jetzt deutlich flüssiger zu bedienen. Ich bin echt begeistert. Noch schnell Adblock für Safari installieren und schon kann der lahme Firefox in Rente geschickt werden 🙂 [via]
Private viewing area
Ich bin eigentlich Fussball-Hasser. Oder zumindest Fussball-Ignorant. Der sehr nette Besuch aus dem fernen München und meine Freundin sind dagegen Fussball-GuckerInnen. Sie hat mir heute erklärt, wie das mit der Ecke funktioniert. Und mit den Punkten. Außerdem hat sie ziemlich oft die 11 Freunde in der Hand und den „11 Freunde“-Kalender an der Wand.
Bei so viel Charme und Wissenstransfer kann ich kaum widerstehen und finde die EM gut. Ab sofort halte ich mir nicht mehr die Ohren zu, wenn über Fußball gesprochen wird. Ich aboniere die Spiele als ical-Kalender auf mein Telefon und mache sämtliche public viewing areas in der Stadt aus. Ich versuche sogar eine Österreich-Fahne für’s Auto zu ergattern (vergeblich, leider!).
Der Plan heute war, den sehr netten Besuch in eine dieser public viewing areas auszuführen. Leider ist das schwieriger als gedacht, die angepeilten Kneipen haben entweder keine Leinwand am Start oder es wird indoor geguckt, was wir bei dem guten Wetter nicht mit unserem Gewissen vereinbaren können (jaja, die Bildqualität und so, aber hey, bei der WM hat’s doch auch geklappt…).
Wir ignorieren die Dönerstände, die zwar gute Flachbildglotzen aber nicht das passende Getränk anbieten und beschließen das Spiel via Radiostream zu verfolgen. Ungefähr das zweite Mal in drei Jahren ärgere ich mich, ohne Glotze zu leben.
Extra für ein paar Fußballspiele einen DVB-T Stick zu ordern, ist etwas übertrieben, aber zum Glück gibt es Abhilfe aus dem Internetz. Ich verstehe das Geschäftsmodell von zattoo zwar nicht, aber ohne Fernseher fernzusehen ist schon ziemlich großartig. Die Qualität ist völlig ok und Aussetzer treten auch nicht öfter als bei DVB-T auf. Prima, echt, ab jetzt glotz ick Fußball immer aufm Balkon 🙂
Karten für den LinuxTag 2008
Das schneeballartige Kartenverteilsystem des LinuxTag war wieder großzügig. Wer eine Karte haben möchte schreibts bitte in die Kommentare oder an melle (kringelchen) gmx (punkt) at.
OpenSSL auf Debian etch unsicher
OpenSSL auf Debian etch erzeugt vorhersagbare Schlüssel. Damit können alle seit September 2006 erzeugten Schlüsselpaare als kompromittiert angesehen werden. Betroffen sind Schlüssel für SSH, OpenVPN, DNSSEC, X.509 Zertifikate und Sitzungsschlüssel, die in SSL/TLS Verbindungen verwendet werden.
Besonders prickelnd ist, dass man möglicherweise seinen SSH-Schlüssel auf diversen Maschinen verteilt hat und jetzt erstmal überlegen darf, wo er überall rumgammelt.
Also los! Update einspielen, Keys neu erzeugen und verteilen! Spread the word!
Nerdtum
Vier Notebooks, ein Ad-Hoc WLAN, 5 GB Trafficlimit. Nicht auszudenken, was man im Zug ohne Notebook machen würde. Schlimmstenfalls sich mit wildfremden Menschen unterhalten … 😉
Windows-Einbruch ohne Passwort
Adam Boileau hat einen netten Weg gefunden, von außen direkt auf den Speicher eines Windows-Rechners zuzugreifen: via FireWire. Das nenne ich mal kreativ, schliesslich ist Busmaster-DMA fest in der FireWire-Spezifikation verankert. Nur hat wahrscheinlich niemand daran gedacht, dass man damit auch gesperrte Windows-Büchsen öffnen kann 🙂
Nettes Detail am Rande: Adam schreibt über die Geschwindigkeit seiner Webseite: „…and I’m on the end of a very long pipe to .nz, where the internets are not even yet a series of tubes, more like a bunch of hobbits with scrabble letters.„. Diese leidvolle Erfahrung kann ich bestätigen, „das Internet“ ist in Neuseeland ziemlich langsam. Die Ursache liegt in der Monopolstellung eines großen Telekommunikationsanbieters, der als einziger Glasfaseranbindung an den nächsten Kontinent (Australien) hat. Was das Netz angeht, hinken die Kiwis der restlichen Welt um ein paar Jahre hinterher…
Das Geheimnis der ICE-Steckdose
Ich buche im Zug grundsätzlich Sitzplätze mit Steckdose. Diverses technisches Gerät will versorgt sein. Schon allein die permanente UMTS-Verbindung lutscht den Telefonakku in 4 Stunden leer (ok, sich darüber aufzuregen wäre nochmal einen eigenen Blogartikel wert).
Nun gibt es in den ICEs vm Typ 1 und 2 diese netten Tischsteckdosen. Die rote Lampe signalisiert Funktionstüchtigkeit. Blöd: die Lampe ist manchmal aus. Als ich kurz vor Weihnachten mal wieder einen Fluch ausstieß, weil die Steckdose ihren Dienst verweigerte, vertraute mir eine nette Dame vom Platz gegenüber ein Geheimnis an: „Unter dem Tisch in der Mitte ist ein Loch, stecken Sie mal etwas spitzes dort rein“ . Mein Gesichtsausdruck war leicht entstellt. „Äh… wie bitte?„. „Da ist die Sicherung, die müssen sie reindrücken„.
Oha, alles klar. Ich trat also eine Expedition unter den Tisch an und tatsächlich: in der Mitte der Steckdosenleiste unter dem Tisch gibt es ein Loch, in das man einen Kugelschreiber oder ähnliches stecken kann. Ein bisschen Fummeln und schon (*klick*) ist der Strom wieder da. Wunderbar, so macht man Nerds glücklich 🙂
Liebe/r Frau/Herr USR5463,
ich möchte mich ganz recht herzlich bei Ihnen bedanken. Leider weiss ich nicht, wie Ihr richtiger Name ist, ich sehe nur die ESSID Ihres WLANs das mir in den letzten Wochen den Arsch gerettet, also das mir auf jeden Fall das Leben erleichtert hat. Vielleicht ist es ja Unwissenheit, ich hoffe aber, dass Sie Ihr WLAN bewusst für Ihre Nachbarn offen halten.
Das ist eine sehr feine Geste. Ich kann Ihnen versichern, dass ich kein arabischer Pornoterrorist bin und nur gutes im Schilde führe. Ich betreibe selbst seit über zwei Jahren ein offenes WLAN in meiner Küche und kann Ihnen versichern, dass alle Menschen, die Ihren Anschluss nutzen, Ihnen verdammt saumäßig dankbar sind. Ich bin einer davon und hoffe, dass diese nette digitale Annehmlichkeit noch lange der Welt erhalten bleibt.
Das Signal ist in meiner Wohnung nur sehr schwach zu empfangen und fast hätte ich einmal mein Notebook aus dem Fenster fallen lassen. Aber jetzt habe ich eine sehr bequeme Lösung gefunden. Dank der tollen Arbeit des OpenWRT-Teams konnte ich meinen „Den hab ich für alle Fälle dabei„-Router als WLAN-Bridge konfigurieren und habe jetzt eine bombenstabile Verbindung. Vorhin konnte ich eine halbe Stunde unterbrechungsfrei videofonieren (das kann man über UMTS total vergessen…) und jezt höre ich total wilden Rülps- & Grunzknüppelmetal aus dem Internet….
Wenn sie also unerwarteterweise doch hier auf der Seite aufschlagen, fühlen Sie sich ganz herzlich auf ein Kölsch, eine Bionade oder was auch immer eingeladen 🙂
Nerd-Romantik
Im neuen Bett (Ikea) bei frisch bezogener Bettwäsche (Ikea) gemeinsam auf den neuen Dienstnotebooks (IBMLenovo/Dell) Linux installieren. Diskussion über die korrekte Verwendung von apt-get / aptitude, Akkupflege und wie man die frisch hinterlassenen Fettfingerabdrücke wieder vom Deckel abbekommt, ohne das Material zu schädigen…
24C3: Videos
Dank der Arbeit von Felix und dem FEM sind die Videos vom Congress so schnell verfügbar wie noch nie. Der Nerd von Welt saugt sich die Videos natürlich bandbreitenschonend via Bittorrent. Für Leute, die hinter einer restriktiven Firewall sitzen, habe ich einen der vielen HTTP-Mirror aufgesetzt: http://24c3.dysternis.de/. Viel Spaß beim saugen, mal sehen, wie ernst Hetzner das mit der Traffic-Flatrate meint 😉
24C3 – Webseite online
So, die Seite zum diesjährigen Chaos-Congress ist online 🙂
Xinerama unter Linux
Seit einem Jahr stapeln sich hinter meinem Rücken die ausgedienten Monitore. Natürlich verschmäht man die, weil der LCD-Bildschirm um Welten schärfer ist. Bis der Scheff jedoch einen richtig großes Display spendiert, muss man mühevoll Fenster hin- und her schubsen oder einen wundersamen Fenstermanager bändigen um den Überblick zu behalten.
Nach einem Gespräch mit dem hochgeschätzten Kollegen ist es mir dann endlich wie Schuppen von den Augen gefallen. Auf das Naheliegende kommt man immer zum Schluss: der Rechner hat zwei Monitoranschlüsse, warum schließe ich Dussel nicht einfach einen Zweitmonitor an?
Die Umsetzung war dann mehr oder weniger Trivial, im Ubuntu Forum gibt es ein exzellentes Howto, wie man Xinerama einrichtet.
Der komplizierte Teil ist jetzt zu entscheiden, welches Eclipse-Fenster wo hin kommt und ob man nicht noch mit einer brachliegenden VGA-Karte einen dritten Monitor anschließen könnte…
Internet Explorer 7 unter Linux
Das schon an anderer Stelle hochgelobte Script IEs4Linux kann in der aktuellen Beta-Version sogar den Internet Explorer 7 unter Linux installieren. Zwar ist die Lösung etwas schmutzig, weil eigentlich einem IE 6 die Rendering Engine des IE 7 untergeschoben wird, es funktioniert aber sehr zufriedenstellend und man kann endlich alle Versionen des Internet Explorers nebeneinander benutzen.
Safari fehlt leider noch in meiner Sammlung. Falls jemand einen Installer auf der Platte liegen hat, der älter ist als Version 3.522.15.5, würde ich mich darüber sehr freuen. Die letzte Version der Beta zickt nämlich wieder unter Wine herum 🙁
Pull the plug
Martin kapituliert vor der Rechtslage in Deutschland und schließt sein Blog. Das ist einfach nur traurig. Eine ganze Brance wird kriminalisiert und kann nur ins Ausland ausweichen.
Felix hat auch noch eine traurige Geschichte zu bieten und selbst Anwälte wählen das virtuelle Exil. Ich sehe meinen Neuseelandtrip im November plötzlich mit ganz anderen Augen.
Zertifikate auf einem S60 Symbian Gerät installieren
Mitunter weigert sich ein S60 Gerät bestimmte Zertifikate zu installieren. Das S60 Blog verrät die Lösung: man muss das Zertifikat einmal durch openssl drehen und schon kann es importiert werden.
Das Zertifikat wird von .der
nach .pem
nach .der
gewandelt:
openssl x509 -inform der -in root.cer -out root.pem openssl x509 -outform der -in root.pem -out root.der
Jetzt kann man es auf’s Telefon transferieren und dort wie gewohnt importieren.
… and live in constant, irrational fear
Oh mann, die Kommentare bei Youtube zu dem Heißluftballonvideo sind irgendwie … paranoid. Besonders gut gefallen mir die beiden:
„I dont think this is a good idea showing it anyway. It is very dangerus!!!!“
„SSSTAY AWAY From my neighborhood!!!! You go to be crazy! Tell your local fire department about this and watch them turn pale white with disbelief.“
Es ist klar, dass man so ein Teil nicht bei Waldbrandgefahr steigen lässt. Wie ich schon schrieb: gesunder Menschenverstand ist von Vorteil. Aber manche Menschen erwarten scheinbar eine Vollkasskoversicherung für alles im Leben und sind völlig blind für Dinge, die einfach nur schön sind.
So sieht es übrigrens aus, wenn mehr als ein Ballon am Himmel ist. Einfach nur umwerfend [ danke für’s finden ]:
Ich würde gerne noch ein Fazit zum Camp schreiben, aber im Moment gibt es zu viel Realität. Es war ein wenig schade, dass ich mehr an der Apache-Config unseres Server geschraubt habe, statt mich mal mit ein paar mehr Menschen zu unterhalten. Es gab so viele coole Projekte auf dem Camp, man hätte eigentlich die ganze Zeit nur damit zubringen können sich in den einzelnen Villages umzusehen. Naja, nächstes Mal 😉
Hier noch der Beweis, dass wir Luxuscamper sind:
Update: Hier wird ja auch fröhlich über die Sicherheit der Ballons diskutiert.
CC2007: Kartoffelkanone reloaded ;)
Die Terroristen mit der Kartoffelkanone versuchen nun den Weltraum zu erobern. Kann bitte jemand die ISS aus dem Weg räumen? 😉
CC2007: Das Camp im Fernsehen
Der RBB war auch vor Ort: