x3270 Keymaps umdefinieren

x3270 ist mein bevorzugter Terminal-Emulator unter Linux. Die Definition eigener Keymaps ist simpel, ich habe mir natürlich Enter aut die rechte CTRL-Taste und Newline auf Enter gelegt 🙂 Praktisch: für das Scrollen kann man jetzt PgUp/PgDown benutzen (statt F7/F8), horizontal funktioniert das mit CTRL-Left/CTRL-Right (statt F10/F11).

Diesen Schnipsel einfach in die ~/.x3270pro einfügen:

! Use the 'mine' keymap, defined below
x3270.keymap: mine
! Definition of the 'mine' keymap
x3270.keymap.mine: #override \
Prior: PF(7)\n\
Next: PF(8)\n\
Mod2Control_R: Enter()\n\
Mod2Return: Newline()\n\
Mod2End: EraseEOF()\n\
Ctrl Mod2Right: PF(11)\n\
Ctrl Mod2Left: PF(10)

Leider kann man den Cursor nicht mit der Maus platzieren, dafür muss x3270 wahrscheinlich aufgebohrt werden.

Dein Nachbar, die arme Sau

Pearl, in den Anfangsjahren Versandhändler von Shareware-Disketten, verscherbelt nun fragwürdige Scoring-Daten:

BRISANT und bisher einzigartig: Mit einem Klick sehen, wo das Geld steckt! Wie steht’s mit BONITAET und Kreditrisiko in Ihrer Nachbarschaft? Die brandneue klickSearch verraet Ihnen FINANZSTATUS und ZAHLUNGSMORAL privater Haushalte – deutschlandweit!

Ja das fehlte wirklich noch im Land der Gartenzwerge und Parkplatzkucker: endlich wissen, wie weit das Konto des verhassten Nachbarn im Minus ist. Seit bekannt ist, was „professionelles Scroring“ verspricht und nicht einhält, ist es ein Wunder, dass es für solchen Datenschrott einen Markt gibt.

Straftatbestand ‚Sauerei‘

Noch nie in ihren 25 Dienstjahren sei derart versucht worden, auf das Urteil Einfluss zu nehmen, […]. „Das reichte von Telefonterror bis zu offenen Drohungen“.
[…]
„Dass sich sämtliche Stammtische melden, war nicht überraschend. Überraschend war, wer an den Stammtischen Platz genommen hat. Zu den Stammtischrechtsexperten gehörten auch Politiker, die Straftatbestände wie ‚Sauerei‘ erfunden haben.“

Die im Mannesmann-Prozess vorsitzende Richterin Brigitte Koppenhöfer über die Vorverurteilung durch Politiker und Medien.

„Wer den Tod liebt, kann ihn haben“

Schily: […] wir müssen uns trotzdem der Herausforderung stellen, was wir mit Personen machen, von denen eine Gefahr für unsere nationale Sicherheit ausgeht.

SPIEGEL: Was würden Sie als ausreichend für eine Ausweisung ansehen? Einen Aufenthalt in einem Qaida-Lager?

Schily: Das ist das anschaulichste Beispiel. Es gibt darüber hinaus eine breite Palette anderer Fallgestaltungen.

SPIEGEL: Einen Kampfeinsatz in Tschetschenien?

Schily: Wenn sich daraus eine Gefahrenprognose ergibt: ja.

SPIEGEL: Wenn jemand Dschihad-Videos vertreibt?

Schily: Bei positiver Gefahrenprognose ebenfalls. Die entscheidende Frage ist immer: Ist die Anwesenheit einer Person eine objektive Gefahr für unser Land, die wir nicht akzeptieren können? Wenn das so ist, dann muss die Möglichkeit bestehen, diese Person außer Landes zu bringen, auch wenn sie behauptet: „Ich bin jetzt friedlicher Gemüsehändler geworden.“
[…]
Schily: Trotzdem können wir der Frage nicht ausweichen, was wir mit Personen machen, die wir für eine massive Gefahr für unser Land halten. Wenn wir sie nicht abschieben können, ist es im Extremfall möglicherweise notwendig, sie für eine Weile in Haft zu nehmen.

SPIEGEL: Was ist da mit dem Innenminister Otto Schily passiert? Als mehrere unionsgeführte Länder einen ähnlichen Vorschlag im Bundesrat einbrachten, haben Sie noch argumentiert, das wäre der erste Schritt in Richtung Guantanamo.

Schily: Es hindert mich ja niemand, noch einmal nachzudenken. Wir müssen doch die Frage beantworten: Was tun wir, wenn wir gefährliche Personen nicht außer Landes bringen können?

BMI-Minister Otto Schily über gezielte Tötungen und die Kriterien für die Abschiebung von Terrorismusverdächtigen. Das Interview erschien bereits im April im Spiegel, ich bin erst jetzt darauf aufmerksam gemacht geworden.

Herr Schily sollte die erste Person sein, die in Haft genommen wird, er ist eine Gefährdung für die Sicherheit und Demokratie in Deutschland.

Wieder da

Achja, wir sind wieder da. Portugal ist sehr lustig, besonders wenn man kein Portugiesisch spricht und die Einheimischen kein Englisch verstehen. Der Reiseführer warnt vor dem unkonventionellen Fahrstil der Portugiesen, den ersten Platz in der europäischen Unfalltotenstatistik verteidigt dieses Völkchen verbissen. Fotos wurden viele gemacht, ich bin noch am Sortieren und stelle sie morgen hier rein.

1000 gute Gründe

S.A.D., Hertseller von Kopiersoftware und dank neuem Urheberrechts bald seiner Geschäftsgrundlage beraubt, gründet ein Musiklabel.
Weil den Jungs wahrscheinlich selbst nicht so ganz klar ist, warum sie das tun, sammeln sie 1000 Gründe dafür. Eine Begründung trifft den Nagel auf den Kopf: „Damit Ihr Verluste ausweisen könnt und dieses Jahr Steuern spart.“
Welche Bands dahinterstecken, ist nicht besonders schwer herauszufinden, hoffen wir, dass das Label keine Eintagsfliege wird.
[ via heise Würstchen ]

Warum rebellieren wir nicht gegen das Copyright?

„Man darf auch nicht vergessen, dass die Content-Industrie gar nicht so groß ist wie man manchmal vielleicht annimmt. Die Musikindustrie beispielsweise ist gemessen an den Umsätzen ebenso groß wie die Wellpappen-Industrie. Die Vorstellung, dass die Wellpappen-Industrie Einfluss darauf nimmt, wie man in den USA Kultur konsumiert, ist doch absurd, oder nicht? Aber diese kleine winzige Content-Industrie diktiert uns, wie wir mit unserer Kultur umzugehen haben.“

Ein sehr interessantes Gespräch mit Lawrence Lessig.

Schöne Scheisse

Heute morgen ist mir fast mein Essen aus dem Gesicht gefallen, als ich das in meiner Inbox gefunden habe:

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Rock gegen das Schloss verboten: Demo Samstag 26.06. 16 Uhr Lustgarten

Drei Tage vor dem von uns lange geplanten Open Air „Rock gegen das Stadtschloss“ hat
die Stadtverwaltung Potsdam die Veranstaltung verboten.

WIR WOLLEN UNS DAS NICHT GEFALLEN LASSEN.

Für Samstag, 26.06. wird eine Protestdemo angemeldet:
KOMMT 16 UHR ALLE ZUM EINGANG DES LUSTGARTENS:

GEGEN DEN AUFBAU EINER STADTSCHLOSSKOPIE

GEGEN EINE KULTURPOLITIK NACH GUTSHERRENART

GEGEN POTSDAM ALS EUROPÄISCHE KULTURHAUPTSTADT

Bitte kommen und weitersagen!
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Ist die Kampagne Opfer einer Verschwörung der Jungen Union ? 🙁