Das FTPWelt.com-Debakel

Das Theater um FTPWelt.com nimmt groteske Züge an.

Zuvorkommende Zeitgenossen im heise-Forum haben schnell herausgefunden, dass die angebliche „Abschaltung des Servers“ lediglich eine Umleitung des NS-Eintrages auf eine nicht-existierende Adresse darstellt. Der Server ist nachwievor unter http://saturn.serverglobe.net erreichbar.

Lustig wird die Sache, wenn es so vielsagende Scripte wie include.php gibt, die – richtig geraten – beliebige Dateien includen und anzeigen. http://saturn.serverglobe.net/include.php?file=/proc/cpuinfo ist noch die harmlose Variante.
Das Backup der Datenbank ist damit nicht weit entfernt, und schwupp-die-wupp haben wie die User-Datenbank.

Kleine Statistik. In der User-Tabelle sind 30278 Einträge. Das bedeutet 30278 e-Mail Adressen. Plus Passwörter. Die mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht nur für den FTPWelt-Account funktionieren. Alles klar? 😉

Udo stöhnt derweil unter der Last der Selbstanzeige-willigen Anrufer. Ich könnte mir vorstellen, das noch ein bisschen auf die Spitze zu treiben und allen Usern eine Mail zu schicken, etwa „Bitte begeben Sie sich zur nächsten Polizeidienststelle und zeigen Sie sich selbst an! Ihre Polizei“.

Marsch Marsch ins MoMA !!!

Noch bis Sonntag abend durchgehend geöffnet – das Anstehen lohnt sich schon allein für die klassischen Bilder.
Interessanterweise musste ich, obwohl im Netz etwas von 4 Stunden Wartezeit stand, nur 75 Minuten warten. Wahrscheinlich wird bewusst bei den Zeitangaben übertrieben um die Warteschlange zum Hype zu machen.

News-Fastfood

Da hat jemand eine Idee: den Content eines Internetportals ausdrucken und als Zeitung verkaufen.
Business-Plan: News-Häppchen für die hippe Generation der konzentrationsgestörten Web-Worker, die beim Lesen eines Artikels mit mehr als 20 Sätzen vergessen haben worum es geht.

Die neue Tageszeitung im Kleinformat (…) soll häppchenweise und punktgenau in 20 Minuten informieren.
(…)
Zur Verteilung des Blattes wurden Studenten gesucht, die „Vom Zeitungsjungen zum Redakteur“ aufsteigen wollen. Die Redakteure selbst werden unter Tarif bezahlt.

Kann man auf Dot-Com-Tod schon Wetten abschliessen, wann Firmen pleite sind? Worum geht es nochmal bitte in diesem Weblog-Eintrag?

Achja: Heftige Entrüstung [1] [2], weil die hippe Zeitung Content aus Weblogs abruckt.

Ja zu Brandenburg

Bei der Kommenden Landtagswahl in Brandenburg setzt die braune Masse auf den Faktor Unentschlossenheit: Gegenüber der DVU, die auf Protestwähler setzt, hat diese Partei keine Internetpräsenz, keine Wahlwerbung und einen unverdächtigen Namen. „Ja zu Brandenburg“ sollen alle Wähler ankreuzen, die in der Wahlurne noch schwanken.

Mit dem Landwirt Lutz Meyer bewirbt sich im Wahlkreis 3 die rechtsgerichtete Initiative „Ja zu Brandenburg“ um ein Direktmandat für den Potsdamer Landtag. „Ja zu Brandenburg“ ist ein Ableger der „Bewegung neuer Ordnung“, die aus dem ehemaligen NPD-Kreisverband Prignitz-Ruppin hervorgegangen ist. Die Rechten um Mario Schulz aus Cumlosen, einst NPD-Kreisvorsitzender und Mitglied im Prignitzer Kreistag, waren im Januar aus der Partei ausgetreten. Spitzenkandidat Lutz Meyer stammt aus Alt Krüssow bei Pritzwalk. [ rbb ]

Man darf gespannt sein, wie erfolgreich diese Strategie sein wird.

Inverssuche von Telefonnummern

Golem erinnert uns freundlicherweise daran, dass Telefonkunden der Invers-Nummernsuche noch bis zum 30.09.2004 widersprechen können.

Der Widerpruch ist formlos schriftlich oder per Anruf an die 01375 / 10 33 00 möglich. Das Wählen der Rufnummer kostet einmalig 12 Cent. Die Bandansage muss einfach zu Ende angehört und der Signalton abgewartet werden, dann ist der Widerspruch für die Rufnummer, von der man angerufen hat, entgegegen genommen.

Ich behaupte mal: der Anruf lohnt sich 😉

Virtueller Raubüberfall

…. habe gerade per emule die Discographie von Kübelböck runtergeladen, in´s devNull geschoben und somit der Musikindustrie einen Schaden von mehreren hundert Euro zugefügt …. haha, denen hab ich´s jetzt aber gegeben … und morgen mach ich das nochmal … die mach ich fertig …
Die besten Sprüche gibt es im heise-forum 😉

Taz quergelesen

Als ÖPN-Nutzer hatte ich heute viel Gelegenheit zur Lektüre und habe es endlich mal geschafft bis zur letzten Seite vorzudringen.

Bild sucht übrigens das schönste Arschgeweih. Ich dachte Frau Kuttner, die ich im Gegensatz zum restlichen TV-Vakuum länger als 15 Sekunden ertragen kann, obwohl sie bestimmt auf 15000 Worte am Tag kommt, hat sich versprochen.

Zurück zur taz: in Schwerin ist der Sturm im Wasserglas ausgebrochen, weil ein Porno-PayTV-Kanal 2.5 Millionen Euro Fördermittel bekommen soll. Ich denke, selbst wenn von den versprochenen 100 Arbeitsplätzen letztendlich nur 50 realisiert werden, ist es ein gewinn für die Region – nicht nur was die Auswahl an Fernsehkanälen angeht.

Ein schöner Kommentar von Hannes Koch: „Armut schafft keine Arbeit“, dazu zwei Antworten auf die Frage „Brauchen wir Hartz IV?“.
Herr Platzeck, einen Monat vor der Wahl im Interview. Ich werde ihn sicherlich nicht wählen, wer in Potsdam ein Schloss bauen will, kriegt mein Kreuz nicht.
Weiterhin ein sehr lesenswerter Artikel über das Marketing der Agrokonzerne.

Die Aushebelung des Bankgeheimnisses unter dem Deckmantel der Terrorbekämpfung sind leider nur 29 Zeilen wert, die es aber in sich haben: Ab April 2005 steht allen öffentlichen Stellen, die über Leistungen wie das Arbeitslosengeld II oder Bafög zu entscheiden haben, ein automatisiertes Kontenabfragesysem zur Verfügung. Hm, Bafäg + ALG II = Terrorismusbekämpfung?

Sehr zum Lachen gebracht hat mich ein Artikel, in dem AOK-Verwaltungsratschef Gert Nachtigal vor einem Wettlauf um Beitragssenkungen warnt. „Der Abbau von Schulden muss Priorität haben“. Lieber Herr Nachtigal, das möchte ich sehen, dass sich die Kassen um den niedrigsten Beitrag prügeln …. schlafen sie weiter. a) Es gibt Kassen, die praktsich Schuldenfrei sind. b) was nützt mir eine Beitragssenkung („Danke Ulla, Du bist die Größte“) um 0.4%, wenn ich die Kohle im gleichem Atemzug in mein Gebiss investieren darf?

Den Tag beschliesst man genüsslich bei Don, der reingehört hat in das Leben.

Saure Gurken Zeit

Der neu in die Kinos gekommene Erstlingsfilm von Daniel Küblböck hingegen läuft bisher schlecht. «Daniel, der Zauberer» kam nur auf rund 6000 Zuschauer.
6000… deutschlandweit… Ich behaupte mal: die Raubkopierer sind schuld 😉 [ netzeitung ]

Don’t smile!

Wer ein Passbild machen lässt, muss den neuen Richtlinien zufolge das „Gesicht vollständig zeigen, mit neutralem Ausdruck direkt in die Kamera schauen und den Mund geschlossen halten“. Kinder dürfen keine Puppen oder anderes Spielzeug beim Fotografieren in den Armen halten. Es bestehe sonst die Gefahr, dass die neue Technologie versage und mögliche Missetäter durch die Maschen des Sicherheitsnetzes schlüpften, heißt es in den Vorgaben.

Ja ja – die teure Technik. Da hätte der Hersteller aber schon mal früher drauf kommen können: es soll Menschen geben, die lachen. Es sind nicht viele, die Anzahl nimmt stetig ab, dennoch halte ich das für einen nicht zu verzeihenden Designfehler.
Aber: Schwamm drüber! Wir alle sind doch gerne bereit für mehr Sicherheit Freiheiten aufzugeben. Es ist doch nur das Lachen, das wollte ich mir sowieso abgewöhnen.

Gespräch/s/fetzen (das ist ein Fugen-S)

Ist die weibliche Form von Vegetarier Vegetarine?“ O.k., kommt natürlich nicht an die Kaktussi ran, aber war auch nur von unserem Azubi.

A: Ist Deine Frau Vegetarier?
M: Nö.
A: Und wie macht Ihr das dann im Steakhaus?

Was manche Menschen so an Vorurteilen mitbringen… unglaublich =:)

Deine Ohren sind zu schlecht und Deine Anlage ist zu billig

Holger Biermann trauert der LP hinterher und behauptet die CD und gerade MP3s verhindern den Markterfolg von SACD/DVD-Audio.

In Langzeit-Versuchen innerhalb der Redaktion „stereoplay“ haben wir festgestellt, dass der Konsum datenreduzierter Musik schneller ermüdet und stärker stresst als der von unkomprimierter. Unsere These: Weil das Hirn ständig die verdeckten Signale ergänzen muss, wird es mehr gefordert. Bislang haben alle Mediziner bei dem Thema abgewinkt: wissenschaftlich nicht haltbar.

Eben. Wissenschaftlich nicht haltbar. Und deswegen verkriechst Du dich besser ganz schnell wieder ins Testlabor und knabberst an den vergoldeten Bananensteckern.

Wenn ich nach langem Konsum von Internet-Radio oder anderer MP3-Musik spürbar matt werde, lege ich eine schöne alte Platte auf: Da knistert es zwar ein bisschen, aber es ist alles drauf. Und es ist lebendig..

Har har, erst sich über fehlende Frequenzbrereiche jenseitz von 20KHz entrüsten und dann das Knistern einer Schallplatte hinnehmen. Meine Güte, solche Typen sind Scheff bei einer Fachhzeitschrift…