Jagdfieber in Berlin

„Die als Zeugen vernommenen Eltern berichten über Gerüchte vom Hörensagen, widersprechen sich selbst und gegenseitig oder mutmaßen sich durchs Verfahren. Auch die befragten Vorgesetzten, Schulleiter Gey, Oberschulrätin Gottfried, haben dies und jenes gehört, schildern Eindrücke aus Gesprächen, aber niemand liefert Beweise. Niemand bringt Schmick zu Fall, obwohl es so viele versuchen, immer wieder, Juristen, Politiker, Eltern, sie kriegen ihn nicht.

Bei einer Elterninitiative in Berlin ist das Jagdfieber ausgebrochen. Die Akte bläht sich auf über 2000 Seiten, die jedoch keinen Beweis für den Vorwurf ‚Rechtsradikale Äußerungen‘ enthalten. Die Hysterie-Maschinerie läuft aber bereits auf Hochtouren, übereifrige Eltern betreiben Lobby-Arbeit, die angestachelte Springer-Presse bringt die Schulverwaltung in Zugzwang, schliesslich will sich niemand nachsagen lassen, rechte Propaganda in Berliner Schulen zu dulden.

Farbenrausch


Die Abzüge meiner Urlaubsdias sind endlich fertig 🙂 Wie günstig dass sich mein Scanner so problemlos unter Linux in Betrieb nehmen lässt. Genial: ich kann über’s Netz scannen, d.h. jeder Rechner im Netz kann auf den Scanner zugreifen 🙂

Heult doch !

Auch in der Nacht wachten mehr als 250 Fans mit Kerzen vor dem Krankenhaus in Las Vegas. (klickst Du hier)

Oh mann… haben die Leute keine anderen Sorgen ? Selbst schuld, das ist Berufsrisiko. Hat jemand mal die Tiger gefragt, wie es denen so geht ?

Spaß am Gerät

Die Infoscreen-Geräte in den Hamburger U-Bahnen waren bis vor kurzem so unzulänglich gesichert, dass man mit relativ einfachen Mitteln Inhalte manipulieren konnte. Heise berichtete , auf Symlink.ch findet sich ein detaillierterer Bericht. Mehr Bilder vom U-Bahn hack finden sich hier.

Die Hamburger haben es gut, die können Tagesschau sehen. In Berlin müssen wir die News der B.Z. ertragen 🙁

Tell Todd …ehrm… Toll Ted !

In der Faz hat Xyll einen sehr guten Artikel zu Toll Collect gefunden:

„Ausgerechnet der Weltkonzern Daimler-Chrysler, der mindestens dreißig Monate für die Entwicklung eines neuen Lkws benötigt, unterschrieb als Gesellschafter von Toll Collect im September 2002 einen Vertrag für ein System, das weitaus komplexer ist als jeder Lkw. Entwicklungszeit: 15 Monate. Von diesen 15 Monaten ließ man sich von der Politik auf elf herunterhandeln und bekam im Ausgleich vier Monate Zusatzzeit, in der eine Verspätung noch keine Vertragsstrafe kostet – jener Punkt also, über den jetzt alle zetern. […] Als aussichtsreichster Konkurrent galt bei der Vergabe des Auftrags das Ages-Konsortium (Vodafone, BP/Aral, Shell/Dea); es wurde unter anderem deswegen ausgeschlossen, weil es die Terminvorgaben von Anfang an als „unhaltbar“ bezeichnete.“

Diese Strategie ist eine Krankheit, die vorzugsweise Sales-Mitarbeiter und führende Manager befällt. Dem Kunden wird erst eine eierlegende Wollmilchsau in kürzester Zeit versprochen um den Vertrag an Land zu ziehen. Danach wird die frohe Kunde als Prio-1 Projekt durch die Firma gepeitscht, wobei klar ist, wer den Schlamassel ausbaden darf.

Nettes Detail am Rande: Michael Rummel, Toll-Collect Geschäftsführer saß bis gestern im Aufsichtsrat des Unternehmens OMP. Das ist die Firma, die die Ausschreibung für die Software von 400.000 On Board Units gewonnen hat. Vetternwirtschaft vom Feinsten.

nett

…die Sonne scheint, der nervige Kollege ist nicht da („..ey was ist eigentlich der Unterschied zwischen UML und XML ?“) , ich kann schön laut Napalm Death hören und hacken. So möchte ich bitte jeden Tag haben 🙂

Sex bald legal ?

Der Spiegel berichtet über eine Gruppe unerschrockener Männer, die für die Legalisierung von Sex kämpfen: „“Wir haben absichtlich auf Pornografie verzichtet, um unsere Sache nicht zu gefährden.“ Gemeint ist das Ansinnen der Gruppe, sich für legalen Sex einzusetzen.“.
Ich weiss nicht, ob ich das wirklich will… legaler Sex ! Das klingt ja nach Zuständen wie in China!

Antville reloaded

Auf der Antville-Technologie basierend hat Blogger.de seine Pforten geöffnet und stellt kostenlose Weblogs bereit.
Ich habe ein öffentliches Photo Blog beigesteuert, auf dass wir ein paar schöne Fotos zusammen bekommen 🙂

Selbstüberwachung

Stefan ist wieder zurück aus Kambodscha und wir hatten gestern Gelegenheit bei einer Tasse grünem Tee zu quatschen.
Ich hatte versucht ihn vor seiner Abreise für das Medium Weblog zu begeistern. Die anfängliche Skepsis versuchte ich mit dem Argument „die Technik bestimmt nicht die Inhalte“ zu begegnen, d.h. ich wollte ausdrücken, dass ein Weblog nicht zwangsweise ein Tagebuch sein muss.
In der Süddeutschen gab es einen Artikel über Digialfotografie, in dem über den Sofortbild-Effekt sinngemäß geagt wurde „Man sieht sich [im Netz] selbst auf der Party, die man gerade besucht“ – man überwacht sich selbst.
Daraus lassen sich ein paar nette Gedanken ableiten: Schon beim Fotografieren wird die Auswahl an Motiven und Szenen bewusst vorgenommen, da man die Publikation im Weblog im Hinterkopf hat. Die Bilder werden nicht nur nach dem Kriterium „ist das ein schönes Motiv ?“ angefertigt, das Kriterium „würde das ins Blog passen?“ ist mindestens eben so entscheident.
Die Technik bestimmt sehr wohl die Inhalte, man lebt das Leben, das man gerne darstellen möchte. Die totale Selbstüberwachung.

lest mehr Telepolis

Bitte das hier lesen und dann rot werden. Wenn auch die Quelle ermittelt werden konnte (hat jemand die FAZ von gestern ?), illustriert diese Geschichte gut den „Lauffeuer-Effekt“ unter Bloggern.
Ergo: Mehr Grips, weniger Copy&Paste.

AN.ON. und die deutsche Justiz

Ein Artikel auf Spiegel-Online fasst die Ereignisse rund um den Anonymizer JAP sehr gut zusammen.
Beim Stichwort Kinderpornografie scheint bei manchen Menschen der Verstand auszusetzen: alle Mittel sind recht, kein Gesetz ist unbeugbar – schliesslich ist „das Internet“ grundsätzlich böse. Gestern hatte Udo ein Paradebeispiel für die deutsche Gründlichkeit.
Bei diesem Reizthema sollten alle beiteiligten mal durchatmen und sich der Verhältnismässigkeit bewust werden. Schliesslich leiden Kinder wenn ein Bild angefertigt wird, nicht wenn es über’s Netz kopiert wird.

Die Ausführliche Story zu AN.ON. hat heise dokumentiert:
BKA geht weiter gegen Anonymisier-Dienst JAP vor
Anonymisier-Dienst JAP ist wieder anonym
Anonymität bei JAP kann gesichert werden
JAP, die Macher und die nicht mehr so ganz garantierte Anonymität
Nicht mehr ganz anonym: Anonymisier-Dienst JAP protokolliert Zugriffe

Dazu auch Telepolis:
Kriminalität im Internet offenbar weit geringer als bisher angenommen
Gespräch mit Hannes Federrath, dem Entwickler des Java Anon Proxy

Entlarvt

Peter Mühlbauer entlarvt einige Propaganda-Sprüche der urhebenden Industrie. Das Problem des „Gesetz zur Regelung des Urheberrechts in der Informationsgesellschaft“ ist das Problem aller Gesetze, die in den letzten Jahren durchgedrückt wurden. Wir haben wahrlich genug davon, nur umgesetzt werden sie schlampig bzw. gar nicht.

Ich kapier‘ es nicht

Was kostet ein Ball ? Der Herr Dave-Kay hat sich schon mal drüber aufgeregt, ich kann nur noch den Kopf schütteln: meine jämmerlichen 8 Ballpunkte haben einen Käufer gefunden.
Scheinbar kann man mit allem Geld machen, so lange es etwas zu gewinnen gibt oder kostenlos drauf steht. Egal ob die statistische Chance gleich null ist, man eine Telefonnummer anrufen muss die mit 0137- oder 0190- beginnt oder eine Premium SMS zum Preis von 2 Euro abschicken soll (zwei Euro !!! Himmel !!!)). Ich scheitere übrigens regelmässig daran das „Kleingedruckte“ bei solchen Offerten im Fernsehen zu lesen. Die Schrift ist so wahnwitzig klein und wird verdammt kurz eingeblendet – wer soll das lesen können ? Niemand, richtig. Kann da mal bitte jemand eine Klage lostreten ?

Private Knöllcheneintreiber

Dieses Wochenende ist Drachenfest im Buga-Park. Es ist ziemlich voll, das Fliegen macht keinen richtigen Spaß, weil so viele Leute und Drachen auf der Wiese sind. Man kann aber nett mit anderen Leuten schwatzen und Drachen ankucken. Da heute kaum Wind wehte, waren fast nur Vierleiner und einige ultraleichte Lenkdrachen in der Luft.

Eine unangenehme Überraschung gab es dann am Auto, neuerdings ist der Parkplatz kostenpflichtig. Die Betreibergesellschaft der Buga-Parks verteilt grosszügig selbstgebastelte Strafzettel. Mir sind beim ersten Durchlesen ein paar Fehler aufgefallen, weiss jemand ob sich aufgrund der Formfehler ein Einspruch lohnt ? Ich habe kein Problem mit den 10 Euro, aber der Parkplatz war bisher (seit der Buga 2001) kostenfrei. In meiner Gewohnheit bin ich davon ausgegangen, das das natürlich weiterhin so ist.


Und zwar:
1. Es wird keine Widerspruchsmöglichkeit erwähnt. von richtigen Knöllchen kenne ich das so, dass nicht-Bezahlen als Widerspruch gewertet wird.
2. Es fehlt eine vollständige Kontaktadresse. Mit wem habe ich es eigentlich zu tun ? Da kann ja jeder kommen und Geld von mir wollen. Ausserdem kann ich ohne vollständige Adresse keinen Widerspruch einlegen.
3. Die Kontonummer fehlt 🙁 Der Zettel wurde so blöd durchgeschnitten, dass die Kontonummer unkenntlich wurde. Das finde ich schon ziemlich stümperhaft, es ist mir auch so unmöglich die geforderte Summe zu überweisen.
4. Es werden keine Angaben zur Gesamtsumme gemacht. Parkgebühr zzgl. Bearbeitungsaufschlag ist mir etwas schwammig. Soll ich das selbst ausrechnen ? Auf welcher Grundlage ? Woher wollen die wissen wie lange dort parke ? Sie hätten demnach höchstens Anspruch auf die Mindestparkgebühr (imho 50 Cent).
5. Die Frist von 10 Kalendertagen erscheint mir etwas kurz. Sollen es nicht mindestens 14 Kalender- oder 10 Werktage sein ?