Throw away your television

Throw away your television
Take the noose off your ambition
Reinvent your intuition now
Its a repeat of a story told
Its a repeat and its getting old

(Red Hot Chili Peppers – Throw Away Your Television)

3 Stunden und 47 Minuten verbrachte Otto Normalverbraucher im letzten Jahr vor der Glotze, so liest man. Nahezu 0 Minuten verbrachte Herr M. aus P. an der H. im letzten Jahr vor der Glotze, so sag ich.

Aufgrund einer Verkettung sehr unglücklicher Umstände kam mir vor fast 1.5 Jahren der Fernseher abhanden. Ich hatte ein gespaltenes Verhältnis zu dem Gerät und daher keine Neuanschaffung in Erwägung gezogen. Anfangs hatte ich gar keine Zeit die Kiste zu vermissen, dann habe ich vergessen sie zu vermissen und inzwischen bin ich radikaler Anti-Fernseher. Das Gleiche passiert mit Ex-Rauchern, die werden beim Nichtrauchen manchmal auch sehr radikal. Für meine Theorie einer besseren Welt ohne Glotze konnte ich leider niemanden begeistern 😉

Natürlich hat nicht fernsehen auch ein paar handfeste Nachteile: ich verpasse meine heiß geliebten Simpsons-Folgen. Bei Spongebob kann ich auch nicht mitreden. Und Sätze, die mit „Kennste die Werbung … ?“ anfangen, lassen mich ahnungslos mit den Schultern zucken.

Dafür fühle ich mich jetzt sehr frei und unabhängig. Rein rechnerisch hat mein Tag 227 Minuten mehr als der eines Fernsehbesitzers. Was man in dieser Zeit so alles anstellen könnte… Stundenlang Youtube-Videos anschauen. Kalkhofes Kolumnen lesen. Die Welt verbessern…

Dass nichts davon umgesetzt wird, hat möglicherweise etwas damit zu tun, dass ich viel Zeit privat und beruflich vor diversen Monitoren verbringe. Aber das ist ja etwas ganz anderes und zum Glück in keiner Statistik erfasst 🙂

2 Antworten auf „Throw away your television“

  1. Hallo Lieblingsbruder! Es hat mich geärgert, dass Du schreibst, Dich ohne Fernseher frei und unabhängig zu fühlen. Heisst das im Umkehrschluss, dass alle, die mehr oder weniger regelmässig vor der Glotze sitzen, abhängig sind? So einfach kann man es sich nicht machen. Sicher gibt es jede Menge Schrott in der deutschen Medienlandschaft, aber das Fernsehen bietet viele kleine und grosse Kostbarkeiten (ZDF-Info-Kanal, Monitor, 37Grad…). Abhängigkeit oder Sucht definiert sich als Zustand periodischer oder chronischer Vergiftung, schädlich für den Einzelnen oder die Gesellschaft, der durch den wiederholten Genuss eines Mittels hervorgerufen wird. Zur Sucht gehören:
    – die psychische und meist auch physische Abhängigkeit von der Wirkung des Mittels
    – ein dringendes Verlangen oder ein echtes Bedürfnis, die Einnahme des Mittels fortzusetzen und es unter allen Umständen in die Hand zu bekommen
    – die Tendenz, die Dosis zu steigern.
    Jetzt denke mal über Deinen Computer/Handy-Konsum nach und verrate mir, wie lange Du ohne diese Dinge auskommen würdest.
    Liebe Grüsse vom „Tatort-Junkie“, Eva

  2. Nein, und wenn Du nochmal genau hinschaust, findest Du die Ironie in dem Artikel. Ist keinesfalls so gemeint, eher mache ich mich über meinen Computerkonsum lustig. Nicht alles auf die Goldwaage legen, was der Herr so ins Internet schreibt 🙂

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