Um 4:30 Uhr hören die Schlaglöcher auf und wir erreichen Bangkok. Die Taxifahrer sind wie die Schmeißfliegen. Ich frage ein französisches Paar wo sie hinwollen. Das Ziel ist das gleiche, also teilen wir uns ein Taximeter-Taxi zur Khao San Road. Dort irren gerade die letzten Betrunkenen und ein paar Prostituierte herum.
Auf Empfehlung der beiden versuchen wir es in einem Hotel direkt an der Khao San Road. Sie sind angeblich voll, haben aber noch ein Zimmer für 400 Bath, es muss allerdings erst gereinigt werden. Rabatt, weil die Nacht schon rum ist gibt es nicht. Ich bin müde, aber auch geizig 😉
Also versuche ich es im New Joey Guesthouse, das mich schon einmal eine Nacht beherbergt hat. Hier das gleiche Bild, kein Rabatt, das Zimmer ist noch dreckig, aber 300 Bath. Nachdem ich den Portier überreden kann mir einfach ein Handtuch und ein Laken zu geben, wanke ich nach oben.
Das Zimmer ist wirklich noch sehr dreckig. Ach egal 😉 Bett bezogen, Wecker gestellt, umgefallen. Um 9 stehe ich auf, um die Weiterfahrt nach Krabi zu organisieren. Nachtbus oder -Zug… der Bus ist billiger, aber Suse hat recht begeistert von den Zügen erzählt (mehr im Sinne eines Abenteuers, nicht im Sinne von Luxus), außerdem will ich nicht schon wieder 12 Stunden am Stück im Bus sitzen.
Das „Reisebüro“ im Hotel sagt etwas von 900 Bath, die preiswerte Variante ist schon ausgebucht. Das findet die Mitarbeiterin heraus, ohne einen Anruf zu tätigen. Muss wohl thelepatisch veranlagt sein.
Ich schaue in zwei weitere Reiseagenturen, der Preis ist der ähnlich, die billige Version ist schon ausgebucht. In der zweiten Agentur will mich die sehr nette Verkäuferin zu einem Flug überreden. 1800 Bath sind ja ok, aber das würde noch eine Nacht in Bangkok bedeuten (der Flug geht morgends) und ich wäre auch nicht schneller in Krabi. Mit ein bisschen im Voraus denken, hätte ich um 10:00 Uhr in Krabi sein können.
Also zurück ins Guesthouse, 910 Bath, bitte, danke. Ab 15.00 Uhr kann ich mein Ticket abholen, 19:30 geht der Zug, 18:30 sollte ich losfahren, wegen dem Verkehr.
Es ist 11:00 Uhr und ich schiebe jetzt schon Panik, den Zug nicht zu schaffen. Große Touren traue ich mich aufgrund dessen nicht und fahre nur nach Chinatown. Bangkok leidet weiterhin unter dem Hochwasser, ich habe das Gefühl, es ist sogar mehr geworden als vor ein paar Tagen noch. Nahe Chinatown steht das Wasser knöchelhoch in den Straßen, ich muss einige Umwege machen und bekomme trotzdem nasse Füße. Ich durchstreife ein paar Märkte, auf denen es alles Erdenkliche zu kaufen gibt (Rucksackschnallen z.B.), aber nichts was mich irgendwie interessiert. Der Krach und die Enge sind nicht gerade angenehm, ich flüchte wieder und finde schliesslich den kleinen Park nahe der Khao San Road, den wir mit Ralf und Mod am ersten Abend schon entdeckt hatten.
Ein paar Meter abseits der Straße ist es ruhig, die Sonne scheint und ich mache nichts. Super, endlich mal entspannen. Hier ist ebenfalls Hochwasser, ein paar Bänke stehen im Nassen, dort halten ein paar Thais ihren Mittagsschlaf ab.
Ein paar Polizisten schleppen eine Pumpe an und machen Anstalten einen Teil der Pierarea abzupumpen. Ich frage micht,wie das funktionieren soll, am anderen Ende läuft das Wasser ja wieder rein. Ich soll es nie erfahren, weil die Pumpe gar nicht funktioniert.
Zurück im Hotel dusche ich nochmal, packe meine Sachen, esse etwas und mach mich überpünktlich, zwei Stunden vor Abfahrt auf zum Bahnhof. An einem Taximeter-Taxi steht ein Fahrer, ich frage ihn nach dem Preis. 300 Bath. Im Hotel hiess es 85 Bath für ein Taxi, 100 für ein Tuk-Tuk sind ok. Ich sage ihm, dass ich mir 100 vorstelle und bin gleichzeitig verwundert, dass er trotz des Taxameters auf 300 Bath kommt. Vermutlich ist es „optimiert“. Er sagt etwas vom dichten Verkehr und bietet mir 250 an. Auf der anderen Straßenseite hält ein Tuk-Tuk, ich gehe rüber. „200“ brüllt mit der Taxifahrer hinterher.
Hier ist der Preis wie erwartet, ich muss nicht mal feilschen. Nach 15 Minuten wilder Fahrt und lecker Abgase schnüffeln halten wir vorm Bahnhof. Super, überpünktlich.
Ein sehr freundlicher TAT(*)-Mensch an der Information zeigt mir das Gleis und fragt, wo ich in Krabi unterkomme. Er empfiehlt mir eine Unterkunft im Voraus zu buchen und zeigt mir ein TAT-Reisebüro.
Dort zeigt man mir Prospekte von Strandbungalows für 1000 Bath. Es ist gar nicht das Geld, aber die Unterkunft liegt 20km von Krabi entfernt. Ich wollte direkt in der City wohnen und mit dem Roller die Gegend erkunden. Alles ausgebucht, es ist ja Hochsaison bekomme ich zu hören. Es wird ein zähes Ringen, ich verabschiede mich schliesslich und gehe vor die Tür.
Das erste und sehr gut klingende Guesthouse im Anhalter wird angerufen, es ist ein Zimmer frei 280 Bath mit Ventilator, ich buchstabiere meinen Namen und bin schon sehr gespannt, für wen ich reserviert habe 😉
(*) TAT – Staatliches Reiseunternehmen.