In Chiang Mai wird Loi Krathong etwas exzessiver gefeiert, ganze drei Tage wird die Nacht zum Tage gemacht. Ich war gerade am Fluss und habe mich in Nachtaufnahmen versucht (die nichts geworden sind). Sehr schön anzusehen ist der Nachthimmel, es steigend laufend Papierballons auf – genau wie in „The Beach„. Die Jugend böllert hier viel und gerne rum, ich wurde auch schon beschossen und habe mir vorsichtshalber Ohrenstöpsel reingesteckt, sonst ist es einfach zu laut.
Die letzten zwei Tage habe ich viel Zeit im Kleinbus verbracht und es tut gut, mal wieder etwas mehr zu laufen und die Umgebung auf eigene Faust zu erkunden. Ich bin jeden Tag ziemlich müde, obwohl ich genug schlafe. Das scheint auch wetterbedingt zu sein, Mod sagt, vielen Thais (ihr inclusive) geht es ähnlich, das mag auch ein Grund für die thailändische Gemütlichkeit zu sein.
Die Preise hier bewegen sich in einem sehr angenehmen Rahmen, man kann mit 10 Euro pro Tag auskommen, ab 20 Euro wird es gemütlich. Allerdings kann man auch sein Geld mit beiden Händen zum Fenster rauswerfen, besonders wenn man nicht handelt oder alles ständig in Euro umrechnet.
Im Moment bekommt man für einen Euro 46 bis 47 Bath. Vor einem Jahr waren es wohl 52 Bath. Eine Stunde Internet kostet 30 Bath, 1.5L Wasser 15 Bath, der Bungalow bei Jib und Dao 200 Bath (Klo und Dusche außerhalb). Mit meiner Prepaidkarte kostet eine Gesprächsminute nach Deutschland 9 Bath, hier im Land telefoniert man für 3 Bath (incl. Mobilfunknetze).
Man sieht im Norden öfters sehr gut ausgestattete Backpacker, die könnten direkt dem Globetrotterkatalog entsprungen sein. Holländer von diesem Kaliber sind an einem Abend ins Bamboo Riverside gekommen und wollten ein 4-Mann Bungalow zum Preis eines 2-Mann Bungalows. 4 Leute wollten also insgesamt 5 Euro sparen…
Dao hat zwar gelächelt, aber „Maybe you try somewhere else.“ war schon sehr deutlich. Das ist überhaupt so ein Thema, die thailändische Freundlichkeit. In der Tat wird hier pausenlos gelächelt, gleichzeitig sind Thais aber auf ihre Art ziemlich rücksichtslos. Mamas Pub beschallt auch Nachts den ganzen Ort, wenn auf dem Bürgersteig fast kein Durchkommen ist, bleiben viele Thais trotzdem stehen und schauen sich die Verkaufsstände in Ruhe an – egal ob andere Leute warten müssen. Wahrscheinlich fallen solche Dinge nur einem spiessigen Deutschen wie mir auf 😉
Umweltschutz ist hier überhaupt kein Thema. Es wird alles in Plastiktüten verpackt, sogar Getränke am Straßenstand werden kleine Plastiktüten gefüllt. Ein Strohhalm oben rein, wird die Tüte dann zugeknotet und ist bereit zum Austrinken und Wegwerfen.
Die wichtigsten Dinge im Leben scheinen ein Fernseher und eine Klimaanlage zu sein. Sogar der Kleinbus für unsere 2-Tagestour hatte eine Glotze. Als wir in Tha Ton einen kleinen Supermarkt betreten, steht dort ein 100cm Rückprojektions-TV, der kostet in Deutschland bestimmt einen vierstelligen Eurobetrag. Man sieht auch viele, sehr neue Autos, die ebenfalls ein wichtiges Statussymbol sind. Thais würden sich wahrscheinlich bis über beide Ohren verschulden und in einer Bruchbude wohnen, wenn sie sich dafür den tollen neuen Toyota Pickup leisten können, der noch eine Nummer größer als der vom Nachbarn ist.
Das klingt jetzt sehr pauschal und vorurteilsbehaftet, ist aber mein Eindruck, den ich durch meine Erlebnisse und durch die Erzählungen aus Mods Familie bekommen habe.
Völlig unklar ist mir der Kult um den König, das ist schlimmer als die zwangsverordnete Verehrung der DDR-Regierung. Viele Thais tragen ein orangenes Armbändchen, das wohl ihre Sympathie zum König ausdrücken soll.
Ich habe gehört in Deutschland sind um die null Grad 😉 Hier sind tagsüber 30+, des Nachts kann man zumindest im Norden auch ein wenig frieren und braucht lange Hosen und einen Pullover. Das ist auch ganz gut wegen der Mücken. „Du hast da eine Mücke am Hals“ hat hier eine ganz andere Bedeutung. Ich habe bisher 5 Stiche abbekommen. Dafür, dass ich mich so viel am Wasser aufgehalten habe, ist das ganz ok. Lob an die Lieblingsschwester: das von Dir empfohlene Mückenzeug taugt etwas 😉
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