Mr. Wilson

Das schöne am älter werden sind die ganzen Geschichten aus der Jugend, die man im Altersheim im Kreise der Überlebenden zum besten geben kann. Heute also eine kleine Geschichte von früher, als ich jung war.

Mit 16 war ich Rocker. Ich wollte viel Alkohol, laute Gitarrenmusik und schöne Frauen. Ich wollte gefährlich aussehen. Das hat soweit auch prima funktioniert: Der Alkohol floss reichlich, Motörhead bescherte mir einen leichten Knick in der rechten Höhrkuve und meine Traumfrau hatte ich auch gefunden.
Nur gefährlich sah ich nicht wirklich aus. Ich kannte aber jemanden, der wirklich gefährlich aussah. Peter Steele. Der hat früher Songs wie „Jesus Hitler“ gemacht und sich mit Erektion in der Playgirl ablichten lassen. Alles klar, ich wollte also mindestens genauso gefährlich aussehen.
Mit der Frisur von Jeason Newstead war ein Anfang gemacht. Nur bei den Klamotten herrschte noch etwas Unsicherheit. Als ich eines Tags zufällig meinen Wilson-Kapuzenpulli und meine Lederjacke anhatte, meinte Marc „Wenn ich Dir im Dunkeln begegnen würde, hätte ich echt schiss!“ Yeah! Endlich sah ich böse aus!
Natürlich musste ich das Ergenis gleich im Bild festhalten. Nochmal zum Vergleich, hier Herr Steele (rechts im Bild) mit Bandkollegen:

Slow, Deep and Hard

Und hier der super gefährlich aussehende melle mit Wilson-Pulli:

Telefon melle

Krass, oder? 😉

Epilog: Das ist mir wieder eingefallen, weil Marc am Sonnabend Geburtstag hatte. Er hat ein paar Tage vorher die alte Geschichte mit dem Wilson-Pulli rausgekramt und mir vorgeschwärmt wie geil der Pulli aussah. Ich habe ihn dann in einen Karton gepackt, eine Karte für Tool oben drauf gelegt und ihm das ganze zum Geburtstag geschenkt. Seit dem sieht er krass gefährlich aus. Nur irgendwann sollte er Mr. Wilson auch mal waschen.

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