Einkaufen

Es ist für mich merkwürdigerweise weniger peinlich meine Einkäufe auf einer Bierstiegenpappe nach hause zu tragen, als in einer Tüte mit dem Aufdruck des jeweiligen Konsumtempels.
Erleichtert stelle ich fest, dass ich nicht der einzige bin, der Plastiktüten grundsätzlich umstülpt. Jedoch bin ich konsequent. In der Kassenschlange ständig neu das Fassungsvolumen des Rucksacks schätzen, abwägen, lieber die Tomaten in die Hand nehmen ? Einmal auf die Liebste hören und eine Tüte kaufen ? Ok, sicher ist sicher, als Öko-Heini greife ich Pflichtbewusst zur Papiertüte für 19 Cent. Der Aufdruck prangt agressiv, ich beisse die Zähne zusammen. Beim Einpacken erweisst sich der Rucksack voluminöser als angenommen, übrig bleiben Salat, Tomaten, Schaal und die aktuelle Lektüre. Zu viel für meine Hände, zu wenig für die Tüte, genau richtig für die leere Bierstiege. Stolz gebe ich die Tüte am Infotresen ab, nicht der gespaarten 19 Cent wegen, auch nicht wegen der geschonten Umwelt, eher wegen meines geschonten Egos, nicht mit einer Einkaufstüte in der Öffentlichkeit gesehen zu werden.