Die Lüge wird offizielle Amtssprache

Das politische Deja vu wird zur regelmäßigen Erfahrung. Zunächst legen die US-Offiziellen eine Rethorik an den Tag, die den Weltuntergang heraufbeschwört. Kritische Fragen werden mit religiösem Eifer und parolenartigen Antworten lächerlich gemacht. Die lokale rechte Kampfpresse käut den wiedersprüchlichen Argumentationsbrei dankbar wieder und kotzt ihn dem Leser morgends ins Gesicht (Erinnert sich noch jemand an die Bild-Schlagzeilen, ob Saddam H. wohnhaft in Bagdad Deutschland mit Biowaffen angreifen kann ?).
Wenn das Ziel erreicht ist (Regime-Wechsel im Land der Wahl), verändern sich langsam die Argumente. Aussagen, die vorher nur versehentlich der Macht-Apperatur entwichen sind, werden jetzt schon von „nicht genannten“ Beamten der Regierung in Zeitungsartikeln zitiert und durchfluten langsam die offizielle Rhetorik.
Herr Bush wird in Zukunft wohl kaum davon sprechen, wie er die Menschheit vor dem irakischen Massenvernichtungswaffen geschützt hat, nein die Menschen im Irak sind der USA unendlich dankbar, dass sie vom bestialischen Diktator befreit wurden – und von etwas anderem war doch nie die Rede, oder ?