März

Fast geschafft, die Stützen können bald raus.

Jetzt habe ich auch verstanden, wie man die letzte Reihe Steine setzt: Stein so zurecht sägen, dass oben und unten 1-1.5cm Platz bleiben, Mörtel oben drauf, Stein hochkeilen, Mörtel mit Fugenkellen unten drunter. Fest werden lassen, Keile raus, den Rest verfugen. Das klingt fummelig, ist es auch.

Wir wenden uns dem Schornstein zu. Er wird zwei Züge bekommen (der alte hatte nur einen), weil wir Heizkessel und Kaminofen anschließen wollen. Die Teile sind recht schwer. Weil Z. ein sein Geld früher mit Hebelgesetzen verdient hat, holt er natürlich gleich den Flaschenzug. Es ginge auch ohne, aber wir wollen die Teile genau positionieren, das soll beim ersten Mal im Mörtel klappen. Wir üben erstmal trocken.

Ganz unten im Schornstein sitzen zwei Töpfe, die Kondens- und Regenwasser auffangen und ableiten sollen. Hoffentlich denke ich daran, hier einen Abwassereinlauf vorzusehen…

Die Schnüre gehen bis ganz nach oben unters Dach und sind natürlich perfekt ausgerichtet. Mit so viel Planung kann ja fast nichts schief gehen.

In die nächste Etage kommen die Rußklappen. Also zumindest die Löcher dafür.

Ab dann müssen wir eigentlich nur immer weiter machen, bis wir oben angekommen sind.

Draußen ist Frühling.

Drinnen kämpfen wir mit den Details. In den Schornstein muss nämlich noch Dämmung – die sehr gerne an dem groben Betonelementen hängen bleibt – sowie das eigentlich Rauchrohr aus Keramik. Das Rohr muss mit einem speziellen Kit verklebt werden. Dieser ist ein Mysterium für sich, man darf nur drei Tropfen Wasser zum Pulver geben, knetet dann mühsam die staubtrockene Pampe ewig durch, aber nach fünf Minuten Wartezeit hat das ganze dann genau die richtige, fast zu flüssige Konsistenz.

Die Rohre und die Steine außen haben nicht das gleiche Maß. Wir kürzen das nächste Rohr möglichst exakt, weil das darüber liegende Rohr einen Rauchrohramschluss hat und der muss auf der richtigen Höhe liegen. Planung ist alles.

Top Trick, wenn es im Rohr dunkel ist: unten eine Taschenlampe rein legen.

Das arbeitet sich gleich viel besser.

Jetzt wird es kompliziert.

Von Oben kommt man noch nicht gut ran, von unten ist es verdammt eng.

Herausfordernd ist auch, wann man das innere Rohr setzt. Es hat fast Armlänge. man muss aber noch den Kit innen abwischen können. Wir vollführen unter Fluchen einige bizarre Verrenkungen um die Rohre ordentlich zu verkleben.

Der kurze Moment, an dem das Arbeiten echt angenehm ist.

In der nächsten Etage soll am linken Zug der Kaminofen angeschlossen werden. Auch hier messen wir dreifach nach, bevor wir das nur einmal vorhandene Rohr mit Rauchrohranschluss zersägen.

Rien ne va plus.

Zwischen Stall und Flur kann man inzwischen bewundern, welchen Schaden Feuchtigkeit anrichten kann. Das War mal ein Eichen(?)balken mit bestimmt 16er Kantenlänge.

Zwischendurch werden ein paar Löcher zugemauert.

Was einem ja keiner sagt: Der Schornstein wird 11 Meter hoch, ein Element hat 25 cm Höhe, d.h. wir müssen 44 dieser 50kg schweren Teile durchs Haus schleppen. Die Hälfte davon auf den Dachboden…

Die Baustelle ist voller angefangener Baustellen. Im Flur der Einliegerwohnung habe ich die Zwischendecke nur soweit runtergerissen, dass wir die Wände aufmauern können. Den Rest … später dann mal. So wird man ständig beim Gang durchs Haus daran erinnert, was man noch alles machen wollte / sollte / müsste.

Wir fangen erstmal etwas neues an, nämlich die Wand zwischen Stall und Flur rauszureißen.

Erst abstützen, dann kaputt machen!

Zwischendurch werden diese unheimlich günstigen, aber schwer zu koordinierenden Bauhelfer geliefert.

Zum Glück können sie ihre überschüssige Energie beim Fundamente ausschalen abbauen.

Inzwischen ist die Wand weg, man hat freien Blick auf den Stall. Die frei hängende Treppe kommt jetzt erst richtig schön zur Geltung.

Jetzt ist die andere Flurwand zur schwarzen Küche dran.

Der Querschnitt des Balkens zeigt ganz gut, dass er von rechts im Beton gesteckt hat und dort die Feuchtigkeit ganze Arbeit geleistet hat.

Kurzer Prozess.

Ich versuche mich auch einmal daran einen Holznagel mit einer Schraube rauszuklopfen. Die Schraube bleibt stecken und beim Versuch sie zu befreien, klopfe ich auch zuverlässig den zu Hilfe genommenen Meißel im Holz fest. Einmal mit Profis…

Zack! Weg ist die Wand.

Die guten ins Töpfchen, die schlechten in den Ofen.

Das Haus hat noch ein paar Löcher, die geschlossen werden müssen. Man kann aber ahnen, was es mal werden soll.

Super Kinderbeschäftigung: Holz zum Anzünden hacken. Es klappt auch fast ohne Verletzungen.