Die Musikcharts sind kaputt. Das ist nicht gerade neu. Auf Facebook wurde eine Gruppe gegründet, die dazu aufruft einen Song von Rage Against The Machine zu kaufen, um ihn auf Platz eins der Charts zu bringen. Der treffendste Kommentar dazu:
„It is ironic though. This song was partially chosen because of the lyrics „Now you do what they told ya“, and how everyone? effectively does what Simon Cowell tells us. But we all did what the Facebook group told us and bought the single. I did aswell. I’m glad it’s number one, but I can’t help but point it out.“
Es ist schon cool die Medien zu manipulieren. Gerade Facebook und Twitter können schnell sehr viele Menschen mobilisieren – wenn das Anliegen stimmt. Immerhin ist hier sogar eine Kurz-Reunion von Rage Against The Machine rausgesprungen und die BBC musste sich nach der Ausstrahlung des Songs für die Lyrics entschuldingen („…broadcast that would later force an apology from the BBC for airing expletive lyrics.“).
Aber warum verflucht kaufen die ganzen Leute eine verdammte Single. Die Kohle bekommt die Plattenfirma. Und Apple. Und Amazon. Es wird zwar zu Spenden aufgerufen, aber das Verhältnis von Mitgliedern der Facebook-Gruppe (knapp 1.000.000) zu den bisherigen Spenden ist irgendwie kläglich.
Unsere Kinder haben zu Weihnachten eine WWF-Spende geschenkt bekommen. Ich fand das sehr rührend, weil ich nicht mal auf die Idee gekommen wäre, soetwas zu verschenken. Weil ich genau so ein Konsum-Junkie bin, wie alle iPhone und Twitter-Kids hier im Netz. Steckt Eure Kohle also bitte in etwas sinnvolles. Wie wär’s mit einem Eisbären?
Und jetzt Musik.
Nachtrag: Ich rege mich hauptsächlich darüber auf, dass Geld in etwas bedeutungsloses und irrelevantes wie Charts gesteckt wird. Mehr zum monetären Hintergrund steht auch bei jetzt.de.