Nach dem morgendlichen Luxusfruehstueck habe ich mich zur Robbenkolonie aufgemacht. Hier kann man entweder oben auf den Klippen entlangwandern oder bei Ebbe auch unten am Strand. Ich habe natuerlich nicht vorher in der Information gefragt, wann Ebbe und Flut ist. Als ich am Parkplatz ankomme, schwappen die Wellen fast auf die Strasse, es muss also Flut sein.
Eine Robbe liegt faul auf dem Weg zum Strand und wird von allen ausgiebig abgelichtet. Die Empfehlung sich den Tieren maximal 10 Meter zu naehern nehmen einige nicht zu ernst.
Mit ein paar anderen Touristen erklimme ich den Weg nach oben und geniesse den wunderbaren Ausblick. Hier ist die Landschaft wieder ziemlich beeindruckend, ich kann mich nicht entscheiden, ob ich sie bestaunen oder fotografieren moechte. Unten im Wasser tummeln sich Robben, oben scheint mir die Sonne auf den Pelz.
Auf der Haelfte des Wanderwegs fueht ein Weg nach unten an den Strand. Ich habe schon viel Zeit mit staunen und fotografieren zugebracht und versuche mein Glueck am Strand. Glueck deswegen, weil ich nicht weiss, ob man am Strans ueberhaupt zum Parkplatz zuerueck kommt. Man ist den Tieren hier sehr nahe, unterwegs muss ich vorsichtig um eine faulenzende Robbe herumnavigieren. Man muss aufpassen, die Voegel nisten sehr nahe am Wasser. Wenn sie ihr Nest gegen einen Menschen verteidigen muessen, sind die Eier schutzlos anderen Feinden ausgeliefert. Ich halte also gebuehrenden Abstand und versuche so vorischtig wie moeglich zu sein.
Zwischendurch komme ich an einer Moevenkolonie vorbei. Tausende Voegel brueten hier, der Laerm ist beeindruckend. Als noch zwei Naturschuetzer auftauchen und die Kolonie naeher inspizieren, verdoppelt sich nochmal die Lautstaerke.
Ich gelange langsam wieder zum Parkplatz, die Gegend ringsum ist nun dank Ebbe zugaenglich, man kann ueber die freiliegenden Felsformationen wandern und die in der Gegend herumliegenden Tiere fotografieren.
Ich kann mich nicht so richtig entscheiden aus Kaikoura abzureisen, die Stadt hat ihren Charme, ist sehr entspannt und kennt keine Eile. Auf dem Weg zum Wanderweg habe ich einen Hinweis zur „Point Sheep Shearing Show“ gesehen, die auch im Anhalter empfohlen wird. Ich stelle mir darunter eine Art Cowboyshow mit Schafen vor und lasse mich ueberraschen.
Wiedermal bin ich der einzige Gast. Der Schaefer ist sehr nett, erklaert so einiges, von dem ich wenig verstehe, weil mir die ganzen Vetaerinaervokablen fehlen. Er hat ein schwarzes Schaf, die Tiere sind selten und unbeliebt, weil schwarzes Fell die Wollqualitaet senkt.
Schafzucht ist in Neuseeland ein absteigender Wirtschaftszweig, es gab zu Spitzenzeiten mal 80 Millionen Schafe, jetzt sind es nur noch 40 Millionen. Manche Landbesitzer sind zum Weinanbau uebergegangen, das bringt mehr Geld. Das mag auch ein Grund fuer die Schafschurshow sein, sie bringt auch mehr Geld ein als die Schafzucht selbst. Fuer Schafswolle bekommt man zwischen einem und drei Dollar, zwei mal im Jahr kann man die Schafe scheeren, das sind 18 Dollar pro Jahr und Schaf. Nicht gerade ein Vermoegen.