Mein Tag drei beginnt dank der Deutschen Bahn etwas später und ich verpasse leider Academic tools and real-life bug finding in Win32.
Danach steht Suchmaschinen-Guru Fravia auf dem Programm. Gewohnt trocken und witzig verknüpft er triviale Suchanfragen zu komplexen Ergebnisse. Seine Vortragsseite enthält tonnenweise Informationen.
I See Airplanes finde ich eher enttäuschend, Eric Blossom erklärt ausführlich die Theorie des passiven Radars, leider gibt es noch keinen funktionierenden Prototypen, sondern nur eine Simulation :-/
Fuzzing ist leider total überlaufen und scheint in die gleiche Richtung wie Autodafé zu zielen, also setze ich mich in die Lightning Talks 3.
Highlight ist Hacking the Law. Ein Ex-Postgolf II wurde zu einem Wardriving-Fahrzeug aufgerüstet und als Arbeitsmaschine (?) anmeldet. Darunter fallen normalerweise größere Gerätschaften, wie Bagger oder Mähdrescher, die zufälligerweise noch fahren können. Der offizielle Verwendungszweck ist „Vermessung und Kartographieren von Funknetzwerken“. Eine schöne Umschreibung für Wardriving. Die Anmeldung hat er durchbekommen und spart dadurch 1300 Euro Steuern und Versicherung im Jahr. Solche Gerätschaften sind steuerbefreit und die Versicherung kostet pauschal 300 Euro pro Jahr. Nächstes Projekt ist die Erlangung einer Sondergenehmigung, um in Parkverbotszonen Langzeitmessungen vornehmen zu können: „Sonnabend vormittag halt zum Shoppen in die City„.
Gestern bin ich noch aus dem AJAX-Vortrag von mesch geflüchtet, heute ist sein Thema Learning JavaScript with the Google Maps API um so interessanter. Er steckt wirklich tief in der Materie drinn und kann absolut verständlich erklären, wie Javascript funktioniert und was daran so toll ist. Zum ersten Mal ergibt sich für mich halbwegs ein Sinn hinter diesem Kauderwelsch und ich fange an, ernsthaftes Interesse für diese Scriptsprache zu entwickeln. Die Folien sind kurz, prägnant und beschränken sich auf die, für Programmierer mit C++ oder Java-Vorkenntnissen, wesentlichen Punkte. Vielleicht gibt es einfach zu viele schlechte Beispiele im Web 🙂
In „Xbox“ and „Xbox 360“ Hacking stellt Michael Steil, gewohnt witzig und charmant, die von Microsoft begangenen Fehler vor. Inhaltlicht ist der Vortrag nichts neues, das meiste gab es schon beim letzten Chaos-Congress zu hören. Es ist aber eine schöne und verständliche Zusammenfassung der ganzen X-Box Hacks.
Felix Domke geht danach auf die Architektur der X-Box 360 ein, kann aber nur vermuten, wo das Sicherheitssystem der neuen X-Box Schwachstellen haben könnte.
Ich verkrümel mich erstmal und erlege einen Veggie-Burger. Normalerweise würde ich mich über den „Burger“ (Brötchen, Ketchup, Gemüseklops, eine Tomatenscheibe, drei Salatstreifen, Zwiebeln, Senf, Brötchen) aufregen , aber mein gieriger Magen hat einfach die besseren Argumente.
Die Restlichen Vorträge kann ich nicht mehr wirklich aufnehmen, drei Tage Kongress machen sich irgendwo bemerkbar. Ich vertrage nur noch leichte Kost wie den Fnord Jahresrückblick und Hacker Jeopardy und mache mich dann übermüdet auf den Heimweg.