Heute war Petras Abreisetag. Wir haben gestern zum Abschied noch genuesslich in einem prima Thai-Restaurant gespeist. Nach dem ultra-luxuriosen Fruehstueck im Hostel (siehe Bild…) ging heute es dann zum Flughafen, sie ist ins Flugzeug gestiegen und ich wieder ins Auto. Ich glaube, sie war ein wenig besorgt, weil wir zusammen schon ein paar lustige Situationen im Linksverkehr hatten. Da wir aber aufgrund von ungeschickten japanischen Touristen die $100 Selbstbeteiligung der Versicherung sowieso bezahlen muessen, mache ich mir um Beulen im Auto keine Sorgen mehr 🙂
Das Ziel des Tages heisst Kaikoura, ca. 180 km noerdlich von Christchurch. Hier ist das Mekka des Whale watching. Ich habe gelesen, dass man die Tiere auch aus der Luft beobachten kann. Meine pro/kontra Argumentationslinie war ungefaer so:
Contra: teuer, kein Geld zurueck, wenn man keinen Wal sieht, Angst- und Kotzfaktor (Kleinflugzeug), durch die Scheibe fotografieren, Schwanzflosse und Horzont werden nicht plan auf dem Foto sein.
Pro: Statt 3-4 Stunden schaukeliger Kahn nur 30 Minuten im Flugzeug um sein Leben bangen, verschiedene Locations koennen abgecheckt werden, man sieht mehr vom Wal, weil von oben.
Ich bin dann einfach in die Touri-Info spaziert, hab gesagt, was ich machen moechte und keine 20 Minuten spaeter hatte ich eine Schwimmweste um den Bauch und die Kopfhoerer des Copiloten auf dem Kopf. Ich war der einzige Fluggast… Das hat den Vorteil, dass man vorne sitzen und sich mit der Pilotin ueber das Headset unterhalten kann. Allerdings muss man aufpassen, wo man sich festhaelt, wenn man Angst bekommt („don’t touch the controls…„).
Die Sorge war aber voellig unbegruendet, das kleine Flugzeug ist butterweich gestartet, war nicht viel holperiger als ein grosses und man hat eine prima Aussicht. Nach 15 Minuten habe ich so gedacht, dass ich ja nicht unbedingt einen Wal sehen muss, fuer $145 in so einem lustigen Flugzeug geflogen zu sein hat ja auch etwas.
Die Chancen sind wohl recht hoch, allerdings taucht ein Wal ca. 45 Minuten um dann wieder fuer ca. 10 Minuten zum Atmen an die Oberflaeche zu kommen. Wir hatten Glueck, tatsaechlich haben wir einen Pottwal gefunden, der sich auch viel Zeit gelassen hat. Ganze 10 Minuten lang sind wir dann ueber dem Tier gekreist und haben es aus allen moeglichen Winkeln betrachten koennen, zum Schluss gab es noch das imposante Abtauchen incl. Flossenwedeln. Das war echt prima, ich hatte nicht wirklich mit einer Walsichtung gerechnet und dann gab es gleich so ein Prachtexemplar.
Im Hostel wurde mir noch schnorcheln in der Naehe der Robben angeboten, aber das war mir dann irgendwie zu fett fuer einen Tag. Nicht nur was die Kohle angeht, das Wasser duerfte auch verflixt kalt sein, hier ist Fruehling und die Luft ist vielleicht 20 Grad warm. Ich schaue mir die Robben lieber morgen vom Land aus an, es gibt einen prima Wanderweg rund um die Landspitze entlang der Robbenkolonie.