Elektronisches Gesundheitsdesaster

Die Historie der elektronischen Totgeburt kann man am besten bei heise nachschlagen. Der CCC hat nun die Kosten-Nutzen-Analyse zur Gesundheitskarte ins Netz gestellt und fällt ein eindeutiges Urteil:

„In bester Tradition staatlicher Software-Großprojekte wird hier sehenden Auges ein weiteres extrem kostenträchtiges Prestigeprojekt angegangen, dessen Nutzen in keinem sinnvollen Verhältnis zu den Risiken und absehbaren Problemen steht.“

Die Jungs bei Booz-Allen-Hamilton haben allerdings den gleichen Fehler wie das Pentagon im Fall Giuliana Sgrena gemacht: sie haben nicht für die Öffentlichkeit bestimmte Textstellen in Word geschwärzt. Zwar kann man im PDF den Text nicht mehr sehen, man kann ihn aber in die Zwischenablage kopieren.

So erfahren wir interessante Details, etwa dass sich das Abrechnungszentrum in Emmendingen befindet. Diese Information ist recht sensibel, schliesslich wären im Ernstfall 82 Millionen Bürger betroffen, zumal ein zweites Rechenzentrum für Ausfallsicherheit im Konzept gar nicht vorgesehen ist. Ganz konsequent geschwärzt wurde aber auch nicht, auf anderen Seiten ist der Begriff noch klar lesbar.

Felix hat sich das Dokument mal zur Brust genommen und ein paar interessante Rechenfehler und andere Merkwürdigkeiten gefunden.