Tschüß Internet

Im vergangenen Jahr wurden noch etwa 2000 Computer pro Tag neu unter fremde Kontrolle gebracht, mittlerweile soll diese Zahl auf 30.000
gewachsen sein. Ein neu ans Internet angeschlossener Rechner wird
durchschnittlich innerhalb von 20 Minuten erstmals angegriffen. Oft
werden die Bot-Netze, die aus mehreren tausend Rechnern bestehen können,
von ihren Betreibern an Dritte weitervermietet. Der derzeit gängige
Preis: 100 Dollar pro Stunde.“
[ tr ]

30.000 Tausend pro Tag, selbst dieses Argument vermag wohl nichts gegen die Fraktion „Ist mir zu kompliziert“, „Ich will doch nur klicken“ bzw. „Ich habe doch eh‘ keine Ahnung“ auszurichen.

Gute Nacht liebes Internet, es war eine schöne Zeit mit Dir. Gibt es eigentlich soetwas wie Fido-Netz über IP? Es wird langsam Zeit…

Telekom – die machen das…

Kaum wird die Konkurrenz aktiv, ist DSL für Glasfaseranschlüsse (OPAL) plötzlich kein Problem mehr:

Mit der Bekanntmachung des regionalen TK-Carriers HeliNet, ein WiMAX-Pilotprojekt in den beiden Städtchen starten zu wollen, erwacht spontan das Interesse des magentafarbenen Riesen an [ den Städten ] Selm und SHS.

Wie aus heiterem Himmel erhalten alle Bürger aus SHS [..], dass „Schloß Holte-Stukenbrock schon voraussichtlich im Oktober“ an das T-DSL-Netz angeschlossen würde. Eine neue Technik mache die Anbindung nun möglich. Das beschauliche Örtchen SHS wird von den T-Com-Planern also mit unwirtschaftlichen Endgeräten zur Realisierung von T-DSL über Glasfaser ausgestattet, während Deutschland noch immer gespannt auf DSL über Glasfaser wartet. [ onlinekosten.de ]

Das FTPWelt.com-Debakel

Das Theater um FTPWelt.com nimmt groteske Züge an.

Zuvorkommende Zeitgenossen im heise-Forum haben schnell herausgefunden, dass die angebliche „Abschaltung des Servers“ lediglich eine Umleitung des NS-Eintrages auf eine nicht-existierende Adresse darstellt. Der Server ist nachwievor unter http://saturn.serverglobe.net erreichbar.

Lustig wird die Sache, wenn es so vielsagende Scripte wie include.php gibt, die – richtig geraten – beliebige Dateien includen und anzeigen. http://saturn.serverglobe.net/include.php?file=/proc/cpuinfo ist noch die harmlose Variante.
Das Backup der Datenbank ist damit nicht weit entfernt, und schwupp-die-wupp haben wie die User-Datenbank.

Kleine Statistik. In der User-Tabelle sind 30278 Einträge. Das bedeutet 30278 e-Mail Adressen. Plus Passwörter. Die mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht nur für den FTPWelt-Account funktionieren. Alles klar? 😉

Udo stöhnt derweil unter der Last der Selbstanzeige-willigen Anrufer. Ich könnte mir vorstellen, das noch ein bisschen auf die Spitze zu treiben und allen Usern eine Mail zu schicken, etwa „Bitte begeben Sie sich zur nächsten Polizeidienststelle und zeigen Sie sich selbst an! Ihre Polizei“.

Marsch Marsch ins MoMA !!!

Noch bis Sonntag abend durchgehend geöffnet – das Anstehen lohnt sich schon allein für die klassischen Bilder.
Interessanterweise musste ich, obwohl im Netz etwas von 4 Stunden Wartezeit stand, nur 75 Minuten warten. Wahrscheinlich wird bewusst bei den Zeitangaben übertrieben um die Warteschlange zum Hype zu machen.

News-Fastfood

Da hat jemand eine Idee: den Content eines Internetportals ausdrucken und als Zeitung verkaufen.
Business-Plan: News-Häppchen für die hippe Generation der konzentrationsgestörten Web-Worker, die beim Lesen eines Artikels mit mehr als 20 Sätzen vergessen haben worum es geht.

Die neue Tageszeitung im Kleinformat (…) soll häppchenweise und punktgenau in 20 Minuten informieren.
(…)
Zur Verteilung des Blattes wurden Studenten gesucht, die „Vom Zeitungsjungen zum Redakteur“ aufsteigen wollen. Die Redakteure selbst werden unter Tarif bezahlt.

Kann man auf Dot-Com-Tod schon Wetten abschliessen, wann Firmen pleite sind? Worum geht es nochmal bitte in diesem Weblog-Eintrag?

Achja: Heftige Entrüstung [1] [2], weil die hippe Zeitung Content aus Weblogs abruckt.

Ja zu Brandenburg

Bei der Kommenden Landtagswahl in Brandenburg setzt die braune Masse auf den Faktor Unentschlossenheit: Gegenüber der DVU, die auf Protestwähler setzt, hat diese Partei keine Internetpräsenz, keine Wahlwerbung und einen unverdächtigen Namen. „Ja zu Brandenburg“ sollen alle Wähler ankreuzen, die in der Wahlurne noch schwanken.

Mit dem Landwirt Lutz Meyer bewirbt sich im Wahlkreis 3 die rechtsgerichtete Initiative „Ja zu Brandenburg“ um ein Direktmandat für den Potsdamer Landtag. „Ja zu Brandenburg“ ist ein Ableger der „Bewegung neuer Ordnung“, die aus dem ehemaligen NPD-Kreisverband Prignitz-Ruppin hervorgegangen ist. Die Rechten um Mario Schulz aus Cumlosen, einst NPD-Kreisvorsitzender und Mitglied im Prignitzer Kreistag, waren im Januar aus der Partei ausgetreten. Spitzenkandidat Lutz Meyer stammt aus Alt Krüssow bei Pritzwalk. [ rbb ]

Man darf gespannt sein, wie erfolgreich diese Strategie sein wird.

Inverssuche von Telefonnummern

Golem erinnert uns freundlicherweise daran, dass Telefonkunden der Invers-Nummernsuche noch bis zum 30.09.2004 widersprechen können.

Der Widerpruch ist formlos schriftlich oder per Anruf an die 01375 / 10 33 00 möglich. Das Wählen der Rufnummer kostet einmalig 12 Cent. Die Bandansage muss einfach zu Ende angehört und der Signalton abgewartet werden, dann ist der Widerspruch für die Rufnummer, von der man angerufen hat, entgegegen genommen.

Ich behaupte mal: der Anruf lohnt sich 😉