Jagdfieber in Berlin

„Die als Zeugen vernommenen Eltern berichten über Gerüchte vom Hörensagen, widersprechen sich selbst und gegenseitig oder mutmaßen sich durchs Verfahren. Auch die befragten Vorgesetzten, Schulleiter Gey, Oberschulrätin Gottfried, haben dies und jenes gehört, schildern Eindrücke aus Gesprächen, aber niemand liefert Beweise. Niemand bringt Schmick zu Fall, obwohl es so viele versuchen, immer wieder, Juristen, Politiker, Eltern, sie kriegen ihn nicht.

Bei einer Elterninitiative in Berlin ist das Jagdfieber ausgebrochen. Die Akte bläht sich auf über 2000 Seiten, die jedoch keinen Beweis für den Vorwurf ‚Rechtsradikale Äußerungen‘ enthalten. Die Hysterie-Maschinerie läuft aber bereits auf Hochtouren, übereifrige Eltern betreiben Lobby-Arbeit, die angestachelte Springer-Presse bringt die Schulverwaltung in Zugzwang, schliesslich will sich niemand nachsagen lassen, rechte Propaganda in Berliner Schulen zu dulden.