Das Gesundheitsreförmchen

Was hier als Reform verkauft wird, ist bei genauer Betrachtung eine Verteilung des Geldes von einer in die andere Tasche. Ob ich nun 500 Euro in Form von Zuzahlungen ausgebe oder über höhere Krankenkassenbeiträge ist ja nun wirklich egal, lediglich der Spareffekt wird eingespart.

Dass wirklich wichtige Dinge entfallen, wie die Positivliste nachweisslich wirksamer Medikamente, geht im Freudentaumel leider unter. Wir freuen uns mit Herrn Seehofer, der eine seiner schönsten Nächte erlebt hat und wünschen ihm ähnliches auch im Privatleben. Vielleicht wird dann nochmal ein kompetenter Mensch aus ihm.

Ich bin für das Gesundheitssystem der DDR: eine Krankenkasse statt über 300. Die hätte endlich die Macht der Pharma-Industrie richtig in den Arsch zu treten und die Preise zu drücken.
In der Kasse wären auch starke Beitragszahler, nämlich alle Besserverdiener und privat Versicherten, deren Beiträge heute den Kassen fehlen.

Raucher mit höherer Tabaksteuer zu belangen unterstütze ich vorbehaltlos. Meinetwegen kann eine Schachtel auch 15 Euro kosten, nur zu !

Prävention statt Therapie: was heute an Heilmitteln aus dem Leistungskatalog der Kassen gestrichen wird, fällt uns morgen zum doppelten Preis auf die Füsse. Das ist aber egal, hauptsache der Spareffekt reicht für diese Legislaturperiode.

Das interessanteste Detail ist in den Medien mitunter nicht angekommen: Das Mehrbesitzverbot von Apotheken wird aufgehoben. Bisher war Apothekern verboten mehr als eine Apotheke zu besitzen. Jetzt darf eine Apotheke bis zu drei Nebenstellen haben.

Wie gesagt … ein Reförmchen.

Nachtrag: Manager Magazin: Reform plus Reform gleich Null: wie die Gesundheitsreform die Steuerreform auffrisst.

Eine Antwort auf „Das Gesundheitsreförmchen“

  1. Meine erster Gedanke war, da hat doch unser Schulleiter mit in der Kommision gesessen.Der rastet nämlich periodisch aus, wenn sich bei uns jemand krank meldet, immer mit dem Hinweis, in der freien Wirtschaft, wpürden wir alle untergehen.
    Untergehen werden wir jetzt auch, weil wir bald völlig pleite sind.

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